Gute und schlechte Zahlen

Kriminalitätsrate leicht gestiegen

Deutlich weniger Einbrüche und weniger gestohlene Fahrzeuge. Das ist der erfreuliche Aspekt der Kriminalstatistik 2011. Der unerfreuliche Teil: Gewalttaten und Internet-Kriminalität sind deutlich gestiegen: 540.000 Delikte sind im Vorjahr angezeigt worden, das ist knapp ein Prozent mehr als im Jahr davor.

Mittagsjournal, 20.01.2012

Vergewaltigungen im Vormarsch

Vorsätzliche Tötung : 174 Fälle. Vorsätzliche Körperverletzung 40.000 Anzeigen. das ist der dritthöchste Wert in den vergangenen 10 Jahren, sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Auch im Bereich der Vergewaltigung gibt es einen Anstieg: 2002 gab es 625 Anzeigen, 2011 waren es 977.

In mehr als jedem zweiten Fall von Gewalt gab es vor der Tat eine Beziehung zwischen Opfer und Täter. Den Grund für den Anstieg ortet die Psychoanalytikerin Rotraut Perner auch darin, dass Jugendliche und Erwachsene zu viele gewalttätige Vorbilder hätten.

Appell rechtzeitig einzugreifen

Man müsse stärker Versuchen zu vermitteln, dass es auch alternative Verhaltensweisen gibt, sagt Perner. Die soziale Kompetenz gehe zusehends verloren, so Innenministerin Mikl-Leitner, sie appelliert an Eltern, Schulen, Ärzte und Vereine, rechtzeitig einzugreifen.

Anstieg bei Cybercrime Delikten

Auch im Bereich Internet-Kriminalität gibt es weiterhin einen starken Anstieg, vor allem sogenannte Phishing-Attacken - also Betrugsversuche per E-Mail oder per sms, Kreditkartenmissbrauch und Hacking nehmen zu, sagt der Chef des Bundeskriminalamts Franz Lang. Der Internet-Markt sei seelenlos, man wisse nicht wie seriös eine Firma sei.

Aufklärungsquote bei 43 Prozent

Nach Angaben des Innenministeriums ist die Aufklärungsquote insgesamt auf über 43 Prozent gestiegen. Prognose 2012: auch heuer setzt das Bundeskriminalamt auf die Schwerpunkte: Einbruchskriminalität, Autodiebstahl, Gewaltdelikte und Cybercrime.

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