Mahnung zur Eile

Baugewerkschaft: Sorge um Jobs

Der Vorsitzende der Bau-Holz-Gewerkschaft, Josef Muchitsch, warnt vor "falschem Sparen". Das könnte das Wachstum gefährden, die Wirtschaft hemmen und die Arbeitslosigkeit steigen lassen.

Mittagsjournal, 31.1.2012

Melkkühe und Rasenmäher

Je näher das Spar- und Steuerpaket rückt, desto deutlicher sind die klassenkämpferischen Botschaften. Der Chef der Gewerkschaft Bau-Holz, Josef Muchitsch, sieht sich selbst aber nicht als Klassenkämpfer. Man kämpfe für die Interessen der Arbeitnehmer "in der Befürchtung, dass sie wieder einmal die Melkkuh der Nation werden, indem man mit einer Rasenmäher-Sparmethode drüberfährt."

Sorge um Aufträge im Frühjahr

Die Gewerkschaft Bau-Holz vertritt insgesamt 370.000 Beschäftigte. Etwa ein Viertel von ihnen seien derzeit arbeitslos - die übliche Saisonarbeitslosigkeit, so Muchitsch. Aber er fürchtet, dass diese Menschen im Frühjahr keine Beschäftigung mehr bekommen, weil die Aufträge fehlen.

Josef Muchitsch befürchtet, dass mit dem anstehenden Spar- und Steuerpaket falsch gespart werde, dadurch würde die Wirtschaftsentwicklung gebremst und die Arbeitslosigkeit steigen. Wenn jetzt Infrastrukturprojekte für Schiene und Straße aufgeschoben würden, komme das die nächsten Generationen teurer. Auch das Sparen bei Sanierungsförderungen oder Wohnbauförderungen wären "ein Schuss ins Knie."

Mahnung zur Eile

Bereits jetzt gebe es weniger Bauaufträge, weil viele unsicher seien, was das Sparpaket bringen werde. Da spüre man die große Verunsicherung bei den Privaten, so Muchitsch. Die Firmen würden mit dem Einholen von Angeboten noch abwarten. Der Vorsitzende der Bau-Gewerkschaft mahnt deshalb zu Eile beim Spar- und Steuerpaket: Je länger man sich in der Bundesregierung nicht einige, umso öfter werde es Zurufe von außen geben. "Daher ist ein rasches Ergebnis oft das bessere Ergebnis."