Republikanischer Kandidat gewinnt in Florida
Mitt Romney auf der Siegerstraße
Nach seinem klaren Sieg bei den Vorwahlen in Florida ist Mitt Romney ein ganz heißer Kandidat für die republikanische Kandidatur im November gegen den amtierenden Präsidenten Barack Obama. Auch wenn das Rennen noch nicht gelaufen ist und noch 46 Staaten entscheiden werden: am Ex-Gouverneur von Massachusetts und Multimillionär Romney müssen die anderen Kandidaten erst einmal vorbei.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 01.02.2012
The American Dream
Siegessicher zeigt sich Mitt Romney nach seinem fulminanten Sieg in Florida. Ein vielversprechender Erfolg, denn die Vorwahlen in Florida, mit rund 19 Millionen Einwohnern der viertgrößte Bundesstaat, war die bislang bedeutendste Etappe im republikanischen Präsidentschaftswahlkampf und macht ihn zum unbestrittenen Favoriten.
Ein Mann, der sich aus eigener Kraft zum Multimillionär hochgearbeitet hat. Dieses Bild zeichnet der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney gerne von sich. Der Inbegriff des American Dreams, ein Mann aus der Privatwirtschaft, der das Land aus der Wirtschaftskrise holen wird - so wirbt Romney für in seinen Werbespots für sich.
Mit einigen dunklen Flecken
Gerade dieses Bild ist im republikanischen Wahlkampf allerdings schwer angekratzt worden. Als Leiter eines Hedgefonds namens Bain Capital soll Romney rücksichtslos gewirtschaftet haben, marode Unternehmen zu Billig-Preisen gekauft und dann gewinnbringend abgestoßen haben. Zahllose Jobs sollen dabei draufgegangen sein, während er selbst und die Investoren prächtig verdient haben sollen - schlechte Publicity für jemanden, der den Amerikanern Jobs verspricht
Und auch, dass Romney als der reichste unter den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gilt, bereitet ihm Probleme. Der rund 2.650 Millionen Dollar schwere Romney soll im Jahr 2010 nur 13,9 Prozent gezahlt haben - das liegt unter dem amerikanischen Mindeststeuersatz für Kapitaleinkünfte. Ein Schlag ins Gesicht für viele Amerikaner, von denen die meisten eine Einkommenssteuer von 35 Prozent zahlen. Für Romney unverständlich: "Ich zahle alle Steuern, die das Gesetz verlangt und keinen Dollar mehr".
Privat mit weißer Weste
Punkten kann Romney mit seiner politischen Vergangenheit. In seiner Zeit als Gouverneur in Massachusetts hat er mit vielen liberalen Reformen und einer beeindruckenden Gesundheitsreform überrascht. Gleichzeitig entspricht der gläubige Mormone auch den Wertvorstellungen der konservativen Republikaner. Romney ist fünffacher Familienvater und seit 42 Jahren mit seiner Frau verheiratet - im Gegensetz zu dem bereits zum dritten Mal verheirateten und in private Skandale verwickelten Newt Gingrich.
Auf diesen hatte Romney in den letzten Wochen auch seinen Wahlkampf abgerichtet. Mit scharfen Attacken und einer Flut an Radio- und Fernsehspots, hat er seinen Kontrahenten ins schlechte Licht gerückt: "Wenn jemand in meinem Unternehmen zu mir kommt und sagt, dass er Milliarden Dollar für eine Kolonie auf den Mond ausgeben will, dann feuere ich ihn".
46 Wahlen noch ausständig
46 US-Staaten müssen noch wählen, sieben von ihnen wählen noch in diesem Monat. Für Romney sollte das nicht allzu schwierig sein. Er hat hier schon 2008 gewonnen, als er sich damals erfolglos als Präsidentschaftskandidat beworben hatte. In Nevada könnten die dort stark vertretenen Mormonen den Mormonen Romney unterstützen, und auch im liberalen Maine kommt Romney besser an als der konservative Newt Gingrich.
Die endgültige Entscheidung, wer der republikanische Präsidentschaftskandidat wird, fällt dann beim Parteitag der Republikaner Ende August.