Hoffen auf Regenzeit
Sahelzone: Klimawandel, Hunger, Unruhen
Seit Wochen warnen Hilfsorganisationen vor einer Hungerkatastrophe in der Sahelzone. Politische Instabilität, Klimawandel und Überbevölkerung sind in den dazugehörenden ärmsten Ländern der Welt an der Tagesordnung. Derzeit wartet man wieder einmal auf die Regenzeit, die über Hungerkrise oder –katastrophe entscheidet.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 7. 4. 2012
Erst vor ein paar Tagen hat UNICEF einen weltweiten Spendenappell für Kinder in Westafrika gestartet. Die Sahelzone ist seit Jahrzehnten ein Krisengebiet. Mangelernährung ist traurige Normalität - ist die Ernte wieder einmal besonders schlecht, verschlimmert sich die Lage. Allerdings werden die Abstände zwischen den Katastrophen immer kürzer. Politische Instabilität, Klimawandel und Überbevölkerung sind die Eckpunkte der jahrelangen Strukturprobleme. Das zeigt auch das Beispiel Niger.
Hoffnung liegt auf Kindern
Niger ist das heißeste und trockenste Land der Sahelzone. Die Wüste breitet sich immer weiter aus. Die letzte Krise gab es 2010, und davon haben sich die Menschen bis heute nicht erholt, sagt Andrea Wagner Hager, Geschäftsführerin von Care Österreich.
16 Millionen Menschen leben in Niger. Der Staat ist für 90 Prozent der Bevölkerung ein abstraktes Gebilde, sie können auch nicht an den Einnahmen partizipieren. Man verlässt sich auf die eigene Familie und ganz besonders auf die Kinder.
Bewaffnete Rückkehrer
Darüber hinaus sorgen die rund 200.000 Rückkehrer für Probleme, die in anderen Ländern gearbeitet haben. Aus Libyen sind auch viele unter Waffen zurückgekehrt, was in einem politisch instabilen Land wie Niger besonders gefährlich ist.
In der Sahelzone wird es noch Jahrzehnte dauern, bis es keine Krisen mehr geben wird. Für Care-Geschäftsführerin Andrea Wagner Hager ist der Weg für eine bessere Zukunft klar.
Warten auf Regenzeit
Jetzt hat in Niger zunächst das bange Warten auf die Regenzeit begonnen. Die nächsten Monate werden darüber entscheiden, ob aus der Hungerkrise eine Hungerkatastrophe wird.
Spendenseiten und Konten
CARE Spendenkonto: PSK 1.236.000, BLZ 60.000 SMS mit Spendenbetrag an 0676/8007020
Caritas Patinnen und Paten gegen den Hunger.
Spendenkonto: PSK 7.700 004, BLZ 60.000, KW: Hunger Westafrika
Rotes Kreuz Rotes Kreuz: PSK: 2.345.000, BLZ 60.000 Kennwort: Dürre in Afrika
UNICEF Spendenkonto: PSK 15 16 500; BLZ 60.000
Stichwort: Hunger Sahel