Hollande-Vertrauter im Interview

"Neue Politik für das Volk"

In Frankreich geht der Wahlkampf schon wieder weiter: Die beiden Finalisten in der Präsidentschaftswahl, Nicolas Sarkozy und Francois Hollande ringen um die Stimmen der Verliererseite, vor allem der rechtsextremen Marine Le Pen. Die französischen Sozialisten glauben an ihre Chance, das macht einer der engsten Vertrauten von Francois Hollande im Ö1-Interview klar.

Morgenjournal, 24.4.2012

Frankreich-Korrespondentin Eva Twaroch hat mit dem Klubchef der Sozialisten, Jean-Marc Ayrault, gesprochen.

Frustration über Sarkozy

Das französische Volk erwarte eine neue Politik, sagt Ayrault, der sogar als möglicher neuer Regierungschef gehandelt wird. Die 18 Prozent für Maine Le Pen im ersten Durchgang erklärt er unter anderem mit Frustration über Ungerechtigkeit und Probleme des täglichen Lebens wie Arbeitslosigkeit, Kaufkraft und Sicherheit. Und Sarkozy habe diesen Menschen viel versprochen und nichts gehalten.

Wachstumsstrategie für Europa

In der Europapolitik will Hollande den Fiskalpakt neu verhandeln. Ayrault erklärt das so: Schulden bekämpfen sei notwendig , eine Wachstumsstrategie aber auch. Und wenn Hollande gewählt sei, werde er genug Kraft haben, um das mit allen EU-Partnern zu verhandeln. Vorwürfe, Hollande, habe zu wenig außenpolitische Erfahrung, weist sein Vertrauter zurück. Er gibt sich überzeugt, dass auch ein Präsident Hollande mit Deutschland gut zusammenarbeiten würde.