Petrikovics: Hochegger nannte Kaufpreis
BUWOG: Schlüsselfigur Hochegger
Im Korruptions-Untersuchungsausschuss sind neue Details zur BUWOG-Affäre enthüllt worden: Der damalige Chef der Immofinanz, Karl Petrikovics, erklärte, woher er den genauen Kaufpreis für die BUWOG kannte.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.4.2012
Peter Daser im Gespräch mit Wolfgang Wittmann
Hochegger war's
Im U-Ausschuss ging es am Vormittag um die Frage, woher im Jahr 2004 die Immofinanz so genau wusste, wie viel die Konkurrenz für die BUWOG zahlen wollte. Um dann mit 961 statt 960 Millionen Euro punktgenau gerade so viel mehr zu bieten, dass es den begehrten Zuschlag gab. Karl Petrikovics berief sich vor dem Ausschuss zwar immer wieder auf Erinnerungslücken, erinnerte sich aber ganz genau, von wem er wusste, was man für die BUWOG bieten müsse: Das habe ihm nämlich der Lobbyist Peter Hochegger persönlich gesagt. Letztlich führte das dann dazu, dass es den Zuschlag für die BUWOG gab und die Konkurrenz ausgestochen wurde.
Honorar per Scheinrechungen
9,6 Millionen Euro war dann das Honorar für Hochegger - Geld das nicht direkt bezahlt, sondern über Scheinrechnungen an eine Firma in Zypern umgeleitet wurde, Hocheggers Name sollte nicht auftauchen. Der habe sich das so gewünscht und Petrikovics sah keinen Grund zum Nachfragen, wie er am Donnerstag mehrfach erklärte.
Am Nachmittag ist dann noch einmal der frühere Kabinettschef von Karl-Heinz Grasser vorgeladen. Der hatte in seiner ersten Befragung, so wie Grasser selbst, betont, beim BUWOG-Verkauf sei alles völlig korrekt abgelaufen.
Traumüller: Keine Wahrnehmung
Bereits zum zweiten Mal befragt wurde der ehemalige Kabinettschef von Karlheinz Grasser, der wie der frühere Minister selbst keinerlei Unregelmäßigkeiten bei der BUWOG-Privatisierung erkennen kann.
Einmal mehr verteidigte Traumüller die BUWOG-Privatisierung unter der Verantwortung seines früheren Ministers Karl Heinz Grasser. Für deren Durchführung hatte die Investmentbank Lehmann Brothers den Zuschlag erhalten. Auf zahlreiche Fragen nach möglichen Unregelmäßigkeiten sagte Traumüller immer wieder: dazu habe er keine Wahrnehmung.
Abendjournal, 26.4.2012
Am Nachmittag wurde Heinrich Traumüller befragt,