Auch Zwettler krank

Krankenstände: BAWAG-Prozesstag fällt aus

Ohne Helmut Elsner ist auch der fünfte Prozesstag beim BAWAG-Prozess zu Ende gegangen. Aus Krankheitsgründen ist er dem Prozess ferngeblieben, so sein Anwalt. Auch Johann Zwettler musste sich kurz vor seiner Zeugenaussage am Freitag ins Spital begeben. Deshalb lässt Richter Christian Böhm den Prozess am Freitag ausfallen.

Abendjournal, 3.5.2012

„Es wird sich nicht bessern“

Elsner könne nicht kommen, weil er Herzrhythmusstörungen habe. Das sagt Elsners Anwalt Tassilo Wallentin. Er glaubt, dass Elsner dem Gericht längere Zeit fernbleiben wird. „Ich gehe nicht davon aus, dass sich das bessern wird“, so Wallentin bei Gericht.

Ein medizinischer Sachverständiger soll Elsners Gesundheitszustand jedoch überprüfen. Gleichzeitig läuft die Untersuchung, die klären soll, ob Elsner noch immer zu krank ist, um seine Haftstrafe abzusitzen. Aus Justizkreisen ist zu hören, dass das Gutachten zu Elsners Vollzugstauglichkeit von einer Besserung seines Gesundheitszustandes ausgeht. Demnach ist es nicht ausgeschlossen, dass Elsner doch wieder in Haft muss.

Ähnlich verhält es sich beim ehemaligen BAWAG-Chef Johann Zwettler. Auch seine Gesundheit soll sich gebessert haben und auch bei ihm steht ein Gefängnisaufenthalt im Raum. Zur Zeit befinden sich beide ehemaligen BAWAG-Chefs allerdings im Spital.

Wirtschaftsprüfer Reiter wurde befragt

Im Verfahren selbst stand heute der Ex-BAWAG-Wirtschaftsprüfer Robert Reiter Rede und Antwort. Wie er damals überprüft hat, ob Flöttls Gemäldesammlung wirklich so viel wert war, wollte der Richter wissen. Gemeinsam mit Nakowitz habe er im Internet nachgeschaut, ob die Schätzwerte plausibel waren, so der Wirtschaftsprüfer. Eine Internet-Recherche für einen Jahresabschluss - das erscheine ihm doch sehr ungewöhnlich, so der Richter. Die Liste mit den Anschaffungspreisen der Bilder habe er nicht gesehen, sagte Reiter. "Hätte ich Kenntnis von den Krediten gehabt, mit denen die Bilder belastet waren, hätte ich allerdings sehr wohl ein Problem gehabt", so der Wirtschaftsprüfer.

Am 21. Mai wird der Strafprozess gegen die acht Angeklagten fortgesetzt.