"Information über 960 Mio. nicht geheim"
Meischberger verteidigt sich vor U-Ausschuss
Der Lobbyist und Beschuldigte im Buwog-Verfahren, Walter Meischberger, hat im Untersuchungsausschuss des Parlaments seine Tätigkeit verteidigt. Der Versuch, seine Leistung auf wenige Tage im Juni 2004 oder das Nennen einer Summe zu reduzieren, sei falsch und vorverurteilend, meinte er. Meischberger war der entscheidende Informant für die Immofinanz, die das Bieterverfahren um die Bundeswohnungen mit knappem Vorsprung gewann.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.5.2012
Aus dem Untersuchungsausschuss Peter Daser im Gespräch mit
Viele kannten die Summe
Im parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss sind heute der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Walter Meischberger zur BUWOG-Affäre geladen. Am Vormittag hat Meischberger bestätigt, dass er persönlich dem Lobbyisten Peter Hochegger jene Summe von 960 Millionen Euro genannt hat, die der entscheidende Tipp für die Immofinanz war, die den Zuschlag erhalten hat. Diese Information wäre aber nicht sehr geheim gewesen, 50 bis 60 Menschen hätten von dieser Summe gewusst, sagte Meischberger. Auch der damalige - inzwischen verstorbene - Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider habe von den 960 Mio. Euro gewusst und habe ihm dies auch damals gesagt, so Meischberger.
Von wem er die Information hatte, dass mindestens 960 Mio. Euro geboten werden müssten, ließ Meischberger auch heute im Dunkeln. Von dem mit ihm befreundeten damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser sei die Information nicht gekommen, er habe damals in den letzten Tagen des Bieterverfahrens mit Grasser gar keinen Kontakt gehabt, beteuerte Meischberger.
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser wird am Nachmittag von den Abgeordneten zum Verkauf der Bundeswohnungen befragt. (Text: APA, Red.)