Japan will "sichere" AKW in Betrieb nehmen

Die neue konservative Regierung Japans von Premier Shinzo Abe will "als sicher eingestufte" Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen. In Japan arbeiten derzeit zwei von insgesamt 50 Atom-Reaktoren. Die anderen wurden nach der Atomkatastrophe von Fukushima abgeschaltet, um sie zu überprüfen. Auch den Bau neuer Kernreaktoren will die neue Regierung prüfen lassen.

Abendjournal, 27.12.2012

Ankündigung des Industrieministers

Fast zwei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat Japans neue konservative Regierung angekündigt, die als sicher eingestuften Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Vor einem derartigen Schritt müsse sich die unabhängige Regulierungsbehörde allerdings für die Sicherheit der Reaktoren verbürgen, sagte Industrieminister Toshimitsu Motegi am Donnerstag vor Journalisten in Tokio. Auch der Bau von Reaktoren werde nach eingehender Sicherheitsprüfung wieder aufgenommen. Gleichzeitig kündigte Motegi den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien an.

Doch kein Atomausstieg

Der neue Ministerpräsident Shinzo Abe und sein Kabinett sind seit Mittwoch im Amt. Der Chef der Liberaldemokratischen Partei hatte bereits während des Wahlkampfs die Ansicht vertreten, Japan könne sich aus wirtschaftlichen Gründen den Ausstieg aus der Atomkraft nicht leisten. Die Mitte-links-Regierung von Abes Vorgänger Yoshihiko Noda hatte hingegen langfristig für einen Verzicht auf die Atomkraft plädiert. Zuvor hatte Noda jedoch zugelassen, dass zwei Reaktoren im westjapanischen Ohi wieder ans Netz gingen. Die 48 restlichen Atommeiler sind in Erwartung weiterer Sicherheitskontrollen abgeschaltet.

Abes konservative LDP hatte bei der Parlamentswahl am 16. Dezember zusammen mit der verbündeten Komeito-Partei eine Zweidrittelmehrheit im Unterhaus errungen. Nodas Demokratische Partei (DPJ) wurde nach drei Jahren an der Macht massiv abgestraft. (Text: APA)