49 Stunden Dienst: Spitalsärzte schlagen Alarm

Die Spitalsärzte schlagen Alarm: Noch immer können sie von den Spitälern zu durchgehender Arbeitszeit bis zu 49 Stunden verpflichtet werden. Eine Verringerung der Arbeitszeit auf maximal 25 Stunden per Gesetz ist bisher nicht gelungen. Spitalsärztevertreter sagen, der eigentlich zuständige Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) scheitere an den Ländern Ober- und Niederösterreich.

Ein operierender Arzt

(c) Kasper,DPA

Abendjournal, 15.5.2013

Streit um Kosten

Die Spitalsärzte fordern nicht weniger Arbeit, sondern sie fordern eine andere Verteilung ihrer Arbeitszeit. Bis zu 49 Stunden sind derzeit erlaubt - also zweimal rund um die Uhr. Ärztekammervizepräsident Harald Mayer sagt, es gebe Untersuchungen, dass man nach 25 Stunden durchgehender Arbeitszeit in einem Zustand ist wie mit 0,8 Promill Alkohol.

Eine andere Verteilung der ärztlichen Arbeitszeit kostet nicht mehr, sagen die Ärztesprecher - dies habe eine Studie des Sozialministeriums ergeben. Und Turnusärztevertreter Karlheinz Kornhäusl ergänzt, sie sei einkommensneutral für die Jungärzte. Kornhäusl sagt, immer mehr junge Ärzte wandern jetzt aus nach Deutschland oder in die Schweiz.

170 Turnusärzte-Stellen sind jetzt unbesetzt, sagen die Ärzte. Spitalsärztevertreter Mayer über die Chancen für ein neues Gesetz: es sperren sich Ober- und Niederösterreich dagegen mit dem Argument es koste zu viel. Das Ministerium habe allerdings eine Studie, dass es Aufkommensneutral sei. Sozialminister Hundstorfer hätte versprochen mit den beiden Bundesländern zu reden, er warte derzeit auf Antwort, so Mayer.

Vielleicht wäre das Ganze auch ein schönes Wahlkampfthema für die Parteien, meint Mayer, auch im Interesse der Patienten, die nicht von übermüdeten Ärzten betreut werden wollen.