NSA: Google und Co wehren sich
Google, Facebook oder Microsoft sind durch die Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiters Edward Snowden in Verruf geraten. Sie sollen mit dem Geheimdienst NSA freiwillig zusammengearbeitet und Nutzerdaten weitergegeben haben. Sie wollen offener über Anfragen von US-Behörden berichten dürfen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 12.6.2013
Google schreibt einen Brief
Haben sie oder haben sie nicht - nämlich mit dem Geheimdienst NSA beim Absaugen von Millionen von Nutzerdaten zusammengearbeitet? Nein, haben wir nicht, sagen Firmen wie Google, Microsoft oder Facebook. Jedenfalls nicht freiwillig, sondern nur so weit die Gesetze es uns vorschreiben. Die drei Großen der Internet- und Computerbranche blasen jetzt zum öffentlichen Gegenangriff. Alle drei wollen die Anzahl der Anfragen von Geheimdiensten nach Nutzerdaten veröffentlichen dürfen und den Bereich, den diese Anfragen betreffen. Google hat Justizminister Eric Holden und Geheimdienstdirektor Müller in einem offenen Brief darum gebeten - Microsoft und Facebook unterstützen die Initiative.
Sorge um Vertrauen
Die von den Geheimdiensten ausspionierten Nutzer haben nichts davon. Denn niemand erfährt auf diese Weise, wer konkret Objekt der geheimdienstlichen Spionage-Begierde wurde. Die Zahl der Anfragen und der Bereich sind so unkonkret, dass man nicht wirklich etwas mit dieser Information anfangen kann. Die Internetfirmen hingegen könne damit - vorausgesetzt die Veröffentlichung wird erlaubt - einen PR-Coup setzen. Sie hoffen darauf, öffentlich argumentieren zu können, dass es nur eine kleine Anzahl von Nutzerdaten war, die preisgegeben werden musste - weil es das Gesetz so verlangt. Das Image der Bösen, die mit dem noch viel böseren Geheimdienst zusammenarbeiten, hofft man so los zu werden. Ob dieses Kalkül angesichts dessen Offensichtlichkeit aufgeht? Google, Microsoft und Facebook leben jedenfalls auch vom Vertrauen, das die Nutzer in diese Firmen setzen - auch was die Daten angeht. Ein Vertrauensverlust könnte diese Firmen daher teuer zu stehen kommen.