USA schweigen zu Morales-Eklat

Der unfreiwillige Zwischenstopp des bolivianischen Präsidenten Evo Morales sorgt international für erhöhten diplomatischen Wellengang. Die US-Regierung, die mit großem Druck auf die Auslieferung von Edward Snowden drängt, gibt sich unterdessen bedeckt und will über eine direkte Beteiligung an den Vorgängen um Evo Morales erst gar nicht wirklich Stellung beziehen.

Morgenjournal, 4.7.2013

Keine Auskünfte aus Washington

Dass die USA hinter den Kulissen Druck machen - daran lässt Jennifer Psaki, die Sprecherin des Außenministeriums keinen Zweifel: "Unsere Position zu Herrn Snowden ist klar: Er ist angeklagt Geheim-Informationen verraten zu haben - und deshalb sollte er an die USA ausgeliefert werden."

Ob die gesperrten Lufträume über mehreren europäischen Staaten und die erzwungene Zwischenlandung von Boliviens Präsident Evo Morales in Wien auf direkten Druck aus Washington zurückzuführen seien - darauf will sich Psaki aber nicht festlegen: "Da verweise ich auf die beteiligten Staaten. Fragen sie die", heißt es mehrmals.

Ähnlich knapp fällt die Antwort aus, als eine Journalistin wissen will, was wohl passieren würde, wenn die Maschine von Präsident Barack Obama aus ähnlichem Grund zwischenlanden müsste. Ob da nicht von einem internationalen Zwischenfall die Rede wäre: "Auf so eine hypothetische Frage lasse ich mich nicht ein" - heißt es dazu nur knapp.

Wikileaks landet Etappensieg

Über einen juristisch und finanziell wichtigen Etappensieg darf sich die Enthüllungsplattform Wikileaks freuen - die auch den nach wie vor in Moskau aufhältigen Edward Snowden unterstützt: Ein isländisches Gericht hat die marktbeherrschenden Kreditkartenfirmen angewiesen, Spenden für Wikileaks annehmen und weiterleiten zu müssen. Visa und Mastercard hatten auf Druck der USA in den letzten Jahren keine Spendenzahlungen bearbeitet - so sollte Wikileaks der Geldhahn abgedreht werden.