Faymann für Lehrlingsfonds

Die SPÖ kommt jetzt im Wahlkampf mit einem neuen Vorschlag, um die Jugendbeschäftigung anzukurbeln. Parteichef Bundeskanzler Werner Faymann will einen bundesweiten Lehrlingsfonds, in den alle Betriebe einzahlen müssen. Aus diesem 200 Millionen Euro schweren Topf würden dann Prämien an Betriebe gezahlt, die nachweislich erfolgreich Lehrlinge ausbilden. ÖVP, Wirtschaftskammer und Industriellen-Vereinigung bremsen bereits.

Abendjournal, 19.7.2013

Faymann: Günstiger Zeitpunkt

Auf die Idee gekommen ist der Bundeskanzler beim Besuch der Festspieleröffnung in Bregenz. In Vorarlberg gibt es seit 25 Jahren einen sogenannten Ausbildungsprämienfonds - freilich auf die Elektro- und Metallindustrie beschränkt und nicht verpflichtend für alle Branchen. Die beteiligten Betriebe zahlen 0,24 Prozent der Bruttolohnsumme in den Fonds ein, Prämien aus dem Fonds bekommen nur Betriebe, deren Lehrlinge bei Leistungswettbewerben positiv abschließen. SPÖ-Chef Kanzler Werner Faymann will das Modell bundesweit haben und sagt über die Summe, die dann hereinkommen würde: über 200 Millionen Euro. Auf die Frage warum der Vorschlag gerade jetzt komme, wo es das System in Vorarlberg schon seit 1978 gibt, sagt Faymann: es gebe immer so etwas wie einen günstigen Zeitpunkt.

In unserem Fall liegt der zwei Monate vor der Nationalratswahl, mitten im Wahlkampf. Von der ÖVP-Bundespartei gibt es noch keine Reaktion auf den Faymann-Vorstoß. Doch der ÖVP-Wirtschaftsbund hat diesen als getarnte Erhöhung der Lohnnebenkosten schon abgelehnt, es gebe bereits eine Lehrlingsförderung. Auch Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung haben sich gegen eine Zwangsbeglückung der Betriebe ausgesprochen. Erwartungsgemäß dafür ist die Gewerkschaft.