ÖBB-Chef verspricht: Einfachere Tarife noch heuer

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und günstig von A nach B kommen ist in Österreich nicht so einfach. Die acht Verkehrsverbünde und die heimischen Bahnunternehmen bieten bis zu 2.000 verschiedene Ticketvarianten an. Verbesserungen wurden oft angekündigt, bisher aber nie eingelöst. ÖBB-Chef Christian Kern verspricht jetzt: bis Ende des Jahres ist es soweit.

Mittagsjournal, 12.8.2013

"Ticketsystem in Arbeit"

Dass der Tarifdschungel entwirrt werden muss, streitet bei den ÖBB niemand ab. Kritiker sprechen von einer Ankündigungspolitik, die den Kunden letztendlich nichts bringt als Versprechungen. ÖBB-Chef Christian Kern verwehrt sich dagegen. Derzeit arbeite man mit zwei der acht Verkehrsbünde an einem gemeinsamen Ticketsystem: "Wir sind in guten Gesprächen mit Oberösterreich und der Steiermark und hoffen, wenn wir diese Projekte realisiert haben, dass das einen Sog auslöst."

Überschaubarere Vorteilstickets

Bis Ende des Jahres soll das Pilotprojekt mit den beiden Verkehrsbünden starten. Auch bei den ÖBB soll das Tarif-Wirr-Warr durchschaubarer werden, verspricht Kern: "In unserem Ticket-Shop bekommen Sie heute schon die billigsten Tarife für Fernreisen, das ist sehr transparent gestaltet und funktioniert ganz einfach. Und wir sind weiters dabei, die Vielzahl unserer Vorteilstickets signifikant zu reduzieren. Da haben wir eine dreistellige Zahl, das wird am Ende auf fünf, sechs Kategorien reduziert." Als Zieltermin für diese "bedeutenden Schritte" nennt Kern Ende des Jahres. Die Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen, das könnten die ÖBB aber nicht leisten, so Kern. Dafür brauche es eine dritte neutrale Plattform.