Pensionsantrittsalter steigt leicht

Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter ist im Vorjahr in Österreich um 6 Wochen auf 58,5 Jahre gestiegen. Für den Sozialminister ist das ein ganz wichtiges Signal. Und er ist überzeugt, dass die seit Jahresanfang wirkenden Maßnahmen bei der Hacklerregelung und der Invaliditätspension große Sprünge beim Pensionsalter ermöglichen werden. Genau damit rechnet oder spekuliert auch das Regierungsprogramm.

Mittagsjournal, 24.1.2014

Plus sechs Wochen

Das Pensionsantrittsalter ist im Vorjahr gestiegen, konkret auf 58,5 Jahre, was ein Plus von rund sechs Wochen bedeutet. Wie Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sagt, entspricht dies einer Einsparung von 120 Millionen. Und auch die Anträge auf Invaliditätspension gehen stark zurück. Dafür gab es 2013 einen Run auf die Hacklerregelung.

Auch insgesamt traten mehr Personen als 2012 den Ruhestand an. Im gesamten Bereich der gesetzlichen Pensionsversicherung - also bei ASVG-Versicherten, Bauern und Gewerbetreibenden - wurden 2013 in Summe 93.658 Pensionen zuerkannt. Das sind 2.561 oder 2,8 Prozent mehr als im Jahr davor.

Bei der normalen Alterspension betrug der Anstieg 12,7 Prozent, bei den vorzeitigen Alterspensionen 6,6 Prozent. Am stärksten fiel der Zuwachs bei der Schwerarbeitspension (+22,3 Prozent) aus, die aber zahlenmäßig (1.395 Zuerkennungen) zumindest noch nicht allzu stark ins Gewicht fällt. Wohl ein letztes Mal geboomt hat die Hacklerregelung. Diese Langzeitversichertenpension wurde 25.827 Mal zuerkannt, was einem Plus von 3.049 oder 13,4 Prozent entspricht.

Damit dürfte freilich der Höhepunkt erreicht sein. Denn mit 2014 wurden die Zugangsmöglichkeiten zur Hacklerregelung deutlich verschärft, etwa durch die Anhebung des Antrittsalters um zwei Jahre sowie dadurch, dass gewisse Zeiten wie Krankengeld-Bezug oder Schulzeiten nicht mehr angerechnet werden können.

Offenbar jetzt schon gewirkt haben die Programme des Sozialministeriums wie fit2work oder Gesundheitsstraße bei der Invaliditätspension. Die Zahl der Anträge ging im Vorjahr um gut neun Prozent zurück, jene der Zuerkennungen um 12,1 Prozent. In absoluten Zahlen wechselten aber immer noch 24.116 Personen neu in die I-Pension.

Anstieg bei Männern und Frauen

Ab heuer wird die befristete Invaliditätspension für unter-50-Jährige abgeschafft und durch ein Reha-Geld ersetzt. Dies wird statistisch dem Antrittsalter einen Ruck nach oben geben. Aber schon für 2013 konnte Hundstorfer zufrieden berichten: "Wir sind älter geworden." Denn über alle Pensionsarten hinweg kletterte das Antrittsalter von 58,4 auf 58,5 Jahre, womit der Sozialminister eigenen Angaben zu Folge unter seinen budgetären Vorgaben bleibt. Freilich ist bis zum Zielalter von 60,1 am Ende der Legislaturperiode noch einiges zu tun.

Einen Anstieg gab es 2013 sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Männer traten ihren Ruhestand mit 59,6 Jahren (2012: 59,4) an, Frauen mit 57,5 (2012: 57,4), womit jeweils der höchste Wert in diesem Jahrtausend erreicht wurde. Dass man noch immer ein großes Stück vom gesetzlichen Alter 65 bzw. 60 entfernt ist, liegt vor allem an der I-Pension. Denn die wird durchschnittlich mit 52,1 Jahren angetreten.

Was die Pensionshöhe angeht, lag die Ende 2013 bei den Alterspensionen im Schnitt bei 1.132 Euro. Bezieher einer "Hacklerpension" durften sich hingegen über 1.891 Euro freuen, Schwerarbeiterpensionen lagen im Schnitt bei 1.685 Euro und Korridor(früh)pensionen bei 1.467 Euro. (Text: APA, Red.)