Meinl: 60 Mio. Euro mögliche Steuernachforderung

Gegen die Meinl-Bank gibt es neue Vorwürfe: Meinl hat möglicherweise Steuern hinterzogen. Dafür muss die Bank 60 Millionen Euro auf die hohe Kante legen, denn so hoch könnte die Rückzahlung sein. Das sei existenzbedrohend, sagt die Meinl-Bank, und wehrt sich mit Rechtsmitteln.

Mittagsjournal, 29.1.2014

Gesellschaft springt ein

Bei der Nationalbank und der Finanzmarktaufsicht hält man sich bedeckt, was konkrete Informationen zur finanziellen Situation von Meinl betrifft. Tatsache ist aber: 60 Millionen Euro Rücklagen könnten derzeit nur aus den Eigenmitteln der Bank kommen, selbst die liegen aber etwas unter dieser Summe. Der Grund dafür: 2009 wurden an eine niederländische Eigentümergesellschaft 225 Millionen als Dividende ausgezahlt, also etwa sechs Mal so viel wie jetzt an Rücklagen benötigt wird. Genau diese niederländische Eigentümergesellschaft hat sich nun bereit erklärt, notfalls für die anfallenden Rücklagen einzuspringen, sagt Meinl-Bank Chef Peter Weinzierl - "für den nahezu denkunmöglichen Fall, dass dieses Risiko schlagend werden sollte."

Beschwerde eingelegt

Bei den Forderungen des Finanzamtes geht es um Einkünfte, die Tochterfirmen der Meinl-Bank auf den Jersey-Inseln angemeldet haben, also auf jenen Inseln im Ärmelkanal, die gerne genutzt werden um Steuern zu umgehen. Die Meinl-Bank will den Steuerbescheid allerdings anfechten, so Weinzierl: "Wir haben schon Beschwerde gegen diesen Bescheid eingebracht, und gegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass wir mit diesem Rechtsmittel obsiegen werden."

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Meinl und den Behörden hat also eine neue Wendung. Vorbei ist es noch lange nicht.