Hypo: Experte vertraut Vorstandsschätzung
Für den Finanzexperten der Wirtschaftsuni Wien, Stefan Pichler, ist die Verlustschätzung des amtierenden Hypo-Vorstands Alexander Picker die plausibelste. Picker hat im ORF-Report eine Größenordnung von maximal vier Milliarden Euro genannt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.02.2014
WU-Finanzexperte Stefan Pichler im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen
Vier Milliarden Maximum
Für den Finanzexperten der Wirtschaftsuni Wien, Stefan Pichler, sind ist die Verlustschätzung des amtierenden Hypo-Vorstands Alexander Picker die plausibelste. Picker im ORF-Report hat eine Größenordnung von maximal vier Milliarden Euro genannt.
Die mathematischen Grenzen seien klar - zwischen null und 19 Milliarden Euro, so Picker. Das Entscheidende sei aber die Wahrscheinlichkeit der Ergebnisse. "Und hier ist die Äußerung des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, der mit der Bilanzerstellung beschäftigt ist, sicher sehr ernst zu nehmen und sicher der beste Ausgangspunkt für weitere Überlegungen."
Nicht mit dem Schlimmsten rechnen
Pichler plädiert dafür, bei den Überlegungen nicht immer vom Schlimmsten auszugehen, schließlich sei es das Wesen des Bankgeschäfts, Risiken einzugehen. Und Schlimmste wäre, dass niemand einen Kredit zurückzahlt und alle Sicherheiten wertlos sind. Damit kann man im Bankgeschäft nicht rechnen, weil dann dürfte es gar keine Banken geben."
Von einem Konkurs rät Pichler ab: Die Gefahr eines Schadens für die Bonität Österreichs wäre zu groß. Erste Äußerungen der Rating-Agentur Moodeys seien starke Warnsignalem, die man ernstnehmen sollte, so Pichler.