USA stoppen Militärkooperation mit Russland

Als Reaktion auf die Krim-Krise haben die USA die militärische Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt. Alle "militärischen Verbindungen" seien gestoppt, heißt es aus dem Pentagon. US-Präsident Obama drohte zudem mit weiteren Strafmaßnahmen. Russland müsse seine Truppen sofort von der Krim zurückziehen.

Barack Obama im Oval Office

(c) APA/EPA/ANDREW HARRER / POOL

Morgenjournal, 4.3.2014

Harsche Kritik Obamas

Als Reaktion auf die Krim-Krise finden die USA scharfe Worte für Russlands Präsident Wladimir Putin. US-Präsident Barack Obama etwa sagte, Moskau habe sich "auf die falsche Seite der Geschichte" gestellt. "Die Welt ist sich weitgehend einig, Russland hat internationales Recht verletzt. Man kann nicht einfach ungestraft Soldaten in ein fremdes Land schicken, das hat seinen Preis."

Der Preis sind offenbar konkrete Sanktionen. Stundenlang hat sich Obama am Montag mit seinen wichtigsten Sicherheits- und Militärexperten beraten, auch Außenminister John Kerry, Verteidigungsminister Chuck Hagel und Finanzminister Jack Lew waren für Krisensitzungen im Weißen Haus.

Ende der Militärkooperation

Das Ergebnis: Die USA legen die militärische Zusammenarbeit mit Russland vorübergehend auf Eis. Davon betroffen sind bilaterale Treffen und Manöver, die Zwischenstopps von Schiffen sowie militärische Planungskonferenzen.

Russland müsse die russischen Streitkräfte auf der Krim in ihre Stützpunkte zurückrufen und für eine Entschärfung der Krise sorgen, hieß es aus dem Pentagon. Die US-Streitkräfte verfolgten die Entwicklung vor Ort genau und stünden in engem Kontakt mit ihren Verbündeten.

Weitere Sanktionen denkbar

Auch zahlreiche Geschäfts- und Handelsbeziehungen mit Russland werden vorerst gestoppt. "Wir untersuchen eine ganze Reihe an wirtschaftlichen und diplomatischen Strafmaßnahmen", so Obama. Das Ziel sei es, Russland zu isolieren. Überlegt werden in diesem Zusammenhang auch Visabeschränkungen und das Einfrieren russischer Bankkonten in den USA.

US-Außenminister John Kerry reist am Dienstag nach Kiew. Dort wird er Mitglieder der neuen Regierung und Abgeordnete treffen und darüber sprechen, wie die USA der Ukraine helfen können. Zuhause in Washington arbeitet der Kongress bereits an einer Hilfsstrategie, neben finanzieller Hilfe wollen die USA der Ukraine auch strukturelle Hilfe, etwa bei der Verwaltung anbieten.

Die Krise in der Ukraine nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und das Eingreifen Russlands auf der Halbinsel Krim haben Befürchtungen vor einem Krieg in der Region ausgelöst. Putin ließ sich am Wochenende vom Parlament grünes Licht für eine militärische Intervention im Nachbarland geben.