Industrie: Kapsch ruft Regierung zum Handeln auf

Eine Interessensvertretung, die immer wieder mit Lobbying in Verbindung gebracht wird, ist die Industriellenvereinigung, mit ihren etwa 3.500 freiwilligen Mitgliedern. Besonders hartnäckig wirbt sie für niedrigere Steuern, oder zumindest dafür, Reiche nicht stärker zu belasten. Nicht in allen Punkten ist ihr Lobbying aber erfolgreich. Über Lobbying und über den Zustand der Regierung hat sich der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, im Ö1-Interview geäußert.

Lobbying nicht immer erfolgreich

Kapsch meint, die Konzepte der Industriellenvereinigung und deren Lobbying sei gut, aber man könne nicht alles durchsetzen, was man sich vornimmt. Man sei auch lange nicht so gut verbunden, wie das manche annehmen, man betreibe keinen Vorzimmer-Lobbyismus. Auch wenn man Fachleute, an politische Institutionen vermittle.

Gehaltskurve umdenken

Kapsch meint Unternehmen würde ältere Arbeitnehmer nicht benachteiligen. Aber ältere Angestellte seien überdurchschnittlich teuer. Man müsse sich langfristig überlegen, wie man Gehaltskurven über den Verlauf des Erwerbslebens angleichen könne. Das könne aber nur über mehrere Jahrzehnte passieren. Die Industriellenvereining spricht sich zudem klar gegen ein Bonus-Malus System aus, das die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer unterstützen soll. Auch die sechste Urlaubswoche sieht Kapsch kritisch. Stattdessen schlägt er flexible Teilzeitmodelle für ältere Arbeiter vor.

Übersicht

  • Industrie