Neue Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza

Im Gazastreifen gibt es einen neuen Anlauf zu einer dreitägigen Waffenruhe. Sie soll ab sofort gelten. Israel und die Hamas haben einem entsprechenden Vorschlag Ägyptens zugestimmt. Während der Waffenruhe sollen Israelis und Palästinenser in Kairo miteinerander beraten.

Morgenjournal, 5.8.2014

Rauch in Gaza

(c) APA/EPA/ATEF SAFADI

Gespräche in Kairo

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die neue Waffenruhe im Gaza-Konflikt begrüßt. In einer in New York herausgegebenen Erklärung rief Ban nach Angaben eines Sprechers alle Parteien auf, sich an die 72-stündige Waffenruhe zu halten. Ban rief die Parteien auf, sich sobald wie möglich in Kairo zu Gesprächen über eine dauerhafte Waffenruhe sowie über die zugrundeliegenden Themen zu treffen. Solche Gespräche seien der einzige Weg, die Gewalt zu stoppen, die schon zu viele Opfer gefordert habe. Die UN stünden bereit, hierbei behilflich zu sein.

Vertreter der Palästinenser, unter ihnen Unterhändler der radikalislamischen Hamas, sind seit Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt, um über eine dauerhafte Waffenruhe zu beraten. Israel hatte sich bisher geweigert, eine Delegation zu entsenden. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte noch gestern Nachmittag, der israelische Militäreinsatz werde "erst enden, wenn für einen dauerhaften Zeitraum Ruhe und Sicherheit für Israels Bürger hergestellt sind". Ein Armeesprecher sagte kurz darauf, zwar sei das Ziel erreicht, alle Tunnel der Hamas im Gazastreifen zu zerstören. Dennoch würden die Soldaten nicht abgezogen, denn es gebe noch viele Aufgaben zu erledigen. Mittlerweile dürfte sich das geändetr haben: Israel verkündigte vor kurzem den Abzug der Bodentruppen an.

Im bisher verlustreichsten und am längsten andauernden Gaza-Krieg wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bisher 1.838 Palästinenser getötet und rund 9.500 verletzt, rund zwei Drittel davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten.

Übersicht

  • Naher Osten