Neue Ukraine-Runde ohne Ergebnis
Wieder Dutzende Tote bei Kämpfen in der Ostukraine und kein Ende der Gewalt in Sicht. Eine neue diplomatische Initiative sollte Bewegung bringen. In Berlin haben sich am Abend die Außenminister Russlands und der Ukraine mit ihren Kollegen aus Frankreich und Deutschland getroffen, um Wege zu einem Waffenstillstand zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten zu finden – ohne große Ergebnisse.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.8.2014
"Einzelne Fortschritte"
Beim Krisentreffen zum Ukraine-Konflikt in Berlin ist erwartungsgemäß kein Durchbruch erzielt worden. Allerdings sprach der deutsche Außenminister Frank-Walter in der Nacht zum Montag nach einer fast fünfstündigen Unterredung mit seinen Kollegen aus der Ukraine und Russland, Pawel Klimkin und Sergej Lawrow, von einzelnen Fortschritten.
Die Minister würden nun ihren Staats- und Regierungschefs berichten. Danach werde entschieden, in welcher Form die Gespräche gegebenenfalls fortgeführt würden, sagte Steinmeier. Klimkin teilte nach Ende des Treffens über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: "Es waren fünf Stunden schwierigster Gespräche. Um Fortschritte zu erzielen, muss man sich wohl noch viele Male für fünf Stunden treffen."
BEreits mehr als 2.000 Tote
Die Kämpfe zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Rebellen in den Separatisten-Hochburgen Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine dauerten am Wochenende unvermindert an. Die Rebellen schossen ein ukrainisches Kampfflugzeug ab, die Regierungstruppen rückten Richtung Lugansk vor. Dazu gab es Berichte über das Vordringen eines russischen Militärkonvois auf ukrainisches Gebiet: Während die ukrainische Armee erklärte, die meisten russischen Fahrzeuge zerstört zu haben, dementierte Moskau den Vorfall und erklärte, die ukrainischen Soldaten hätten "Gespenster zerstört".
Im Verlauf der seit vier Monaten andauernden Kämpfe im Osten der Ukraine wurden bereits mehr als 2.100 Menschen getötet. In der Kampfregion leidet die Zivilbevölkerung auch darunter, dass die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom nicht mehr funktioniert. (Text: APA, Red.)