Rechnungshof rügt Schulkosten

Der Rechnungshof mahnt einmal mehr zu Reformen im Schulsystem. Insbesondere wird empfohlen, die Zuständigkeit für die Pflichtschulen in einer Hand zu konzentrieren - und nicht, wie jetzt auf Bund und Länder zu verteilen. Überprüft wurden die Schulen in Kärnten und in Salzburg. Der Rechnungshof stellte dabei auch fest, dass zwar die Zahl der Schülerinnen und Schüler sinkt, die Kosten für die Lehrer aber steigen.

Mittagsjournal, 18.12.2014

Zersplitterte Kompetenz

Kern der Kritik des Rechnungshofes ist die zersplitterte Kompetenz im Schulsystem: bei den mittleren und höheren Schulen, wie den Gymnasien und berufsbildenden Schulen, ist der Bund sowohl für deren Aufgaben wie auch deren Ausgaben und wie sie bezahlt werden zuständig.

Bei den Pflichtschulen, also vor allem den Volksschulen, Hauptschulen und Neuen Mittelschulen können die Länder mitreden. Länder beziehungsweise Gemeinde sind Schulerhalter. Zusätzlich kompliziert wird es laut Rechnungshof durch die Zwitterstellung der Landesschulräte - die sind zwar Schulbehörden des Bundes, wer hier das Sagen hat, bestimmen aber die Länder.

Mehr Lehrer, weniger Schüler

Der Rechnungshof empfiehlt, bei einer umfassenden Reform der österreichischen Schulverwaltung die Aufgaben, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung der Pflichtschulen in einer Hand zusammenzulegen. Untersucht haben die Prüfer auch die Entwicklung der Schüler- und Lehrerzahlen sowie der Kosten:

Die Schülerzahlen sind seit 2008 um 2 Prozent gesunken. Die Zahl der Lehrer-Vollzeit-Äquivalente ist um 3 Prozent gestiegen, die Lehrer-Personalausgaben um 13 Prozent. Es gibt mehr Schulklassen, weil die Schüler-Höchstzahl pro Klasse begrenzt wurde, gleichzeitig gab es Gehaltserhöhungen.

Andererseits kritisiert der Rechnungshof, dass Lehrer für andere Tätigkeiten als zum Unterrichten eingesetzt würden: etwa in der Verwaltung, der Bibliotheks- oder Computerbetreuung. Der Rechnungshof empfiehlt, für diese Tätigkeiten Verwaltungsbedienstete zu beschäftigen, das sei billiger.