Neue Märkte für Österreichs Exporte

Österreichs Exportwirtschaft bleibt auf Rekordkurs und sie ist die Stütze der Konjunktur. Heuer haben die heimischen Firmen Waren sowie Dienstleistungen im Wert von mehr als 125 Milliarden Euro ausgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von annähernd ein Prozent und das in wirtschaftlich schwachen Zeiten, gerade in Europa - noch immer der mit sehr großem Abstand wichtigste Markt für die österreichischen Unternehmen. Geht es nach der Abteilung Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer, dann sollen die Firmen weniger vom europäischen Geschäft abhängig werden.

Morgenjournal, 20.12.2014

Die Folgen der Sanktionen gegen Russland forcieren den Kurs der Kammer, sich in anderen Regionen der Welt stärker zu engagieren. Die Exportleistung ist heuer stark zurückgegangen und es bleibt offen, wann die EU ihre Politik gegenüber Moskau ändert. Hinzu kommen die Rubelkrise und der niedrige Ölpreis - die Investitionen in Russland halten sich daher in engen Grenzen. Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer nennt Russland einen wichtigen Partner. Die Ausfälle seien jedoch verkraftbar. Die Ausfuhren würden lediglich 2,5 Prozent der Gesamtexporte ausmachen.

Langfristig richten sich Korens Blicke vor allem auf den pazifischen Raum. Da ist zum einen China. Im Westen des Landes haben High Tech Firmen wie Apple Werke gebaut. Die deutsche Autoindustrie - wichtig für Österreichs Zulieferfirmen - ist in diese Region Chinas unterwegs.

Der zweite Wachstumspol im pazifischen Raum heißt Amerika. Auch da will die Kammer heimischen Unternehmen helfen sich zu etablieren, um die Schwäche im so dominanten Europageschäft abzufedern. 20 Prozent Überseeexport sind Walter Koren zu wenig.

Noch kaum eine Rolle spielt für die Exportwirtschaft Afrika. Gerade einmal ein Prozent aller österreichischen Waren sowie Dienstleistungen erreichen den Kontinent. Ein schwieriger Markt mit großem Potential, so das Fazit des Leiters der Außenwirtschaft.

Helfen soll dabei auch die Initiative namens go international, ein Förderprogramm von Kammer und Wirtschaftsministerium. Von Seiten der Politik hofft Koren für die Unternehmen vor allem auf weniger Bürokratie und geringere Lohnnebenkosten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.