Betrifft: Geschichte

Die Donaumonarchie als Vielvölkerreich. Konfliktmanagement zwischen 1848 und 1918. Mit emer.o.Uni.-Prof. Gerald Stourzh, Institut für Geschichte, Universität Wien. Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Als Folge der Französischen Revolution wurde das Streben nach nationaler Einheit seit dem frühen 19. Jahrhundert europaweit zum politischen Ziel: Der "Frühling der Völker" mündete in die Revolution von 1848. Die Nationalitäten der Habsburgermonarchie sahen sich jedoch bald enttäuscht, denn die Proteste der Italiener und Ungarn wurden blutig niedergeschlagen.

Anstatt eine Verfassung zu gewähren, die der Reichsrat in Kremsier bereits ausgearbeitet hatte, sorgte der junge Franz Joseph nach seinem Regierungsantritt zunächst einmal mit einem neoabsolutistischen Regierungsstil dafür, dass jeder Kompromiss verhindert wurde. Als Folge der katastrophalen Niederlage gegen Preußen wurde 1867 der österreichisch-ungarische Ausgleich gewährt und das Kaisertum Österreich in eine Doppelmonarchie umgewandelt.

Aber auch die anderen Nationen der Donaumonarchie, allen voran die Tschechen, strebten nach größerer Autonomie. Welche Lösungsstrategien für das Zusammenleben im Vielvölkerreich gefunden und wie Konflikte verwaltungs- und verfassungsgerichtlich geregelt werden konnten, ist ein spannendes Kapitel dieser Epoche. Dennoch kam das Völkermanifest Kaiser Karls 1918 zu spät: Der Zerfall des multinational geprägten Habsburgerreichs ließ sich nicht mehr aufhalten.

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