Gedanken für den Tag

9. Juli 2014, 06:56

Heute begehen die Bahá'í weltweit einen ihrer neun religiösen Feiertage. Der heutige Feiertag geht auf den 9. Juli des Jahres 1850 zurück, und ist der Tag, an dem der Bab, eine der Zentralgestalten des Bahá'í Glaubens, den Tod fand.
1819 in der südiranischen Stadt Shiraz geboren, erhob der Bab im Alter von 25 Jahren den Anspruch einer göttlichen Offenbarung. Er bezeichnete sich selbst als den Wegbereiter einer, ihm in Kürze folgenden Manifestation, und wies somit auf Baha´u´llah, den Stifter der Bahá'í Religion hin.

Der Anspruch des Bab war für die etablierten religiösen Mächte revolutionär. Er wurde gefangen genommen und im Alter von 31 Jahren hingerichtet. Seinen Lehren und Schriften konnte dies jedoch nichts anhaben.

Sein kurzes Wirken hat mein Leben entscheidend geprägt. Seine Erklärung von der Zusammengehörigkeit der Religionen, als natürliche Folge einer fortschreitenden Gottesoffenbarung, ist für mich die Grundlage zur Überwindung von religiösen Vorurteilen und für die Anerkennung der Grundwahrheiten aller Religionen.
Seine Erklärungen der Begriffe wie Paradies, Himmel und Hölle, als Symbole des Zustandes der menschlichen Seele heben in meinen Augen den Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft auf. Seine Verkündigung eines neuen Zeitalters, in dem der Frau eine gleichwertige Stellung und Würde zusteht, rief den Zorn der männerdominierten orientalischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts hervor.
Von seinen zahlreichen Gebeten begleitet mich seit über vier Jahrzehnten besonders das folgende:
"Sprich. Gott schenkt Genüge allen Dingen und über die Dinge hinaus. Und nichts auf Erden und in den Himmeln außer Gott kann Genüge geben."

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