Heimweh als Internatsschülerin der Blindenschule

Inge Ungerböck, Jahrgang 1939

1939 geboren und aufgrund eines angeborenen grauen Stars fast blind, kam Inge Ungerböck 1946 in die Blindenschule im 19. Bezirk in Wien, da das Blindeninstitut im 2. Bezirk noch völlig zerstört und ausgebrannt war. Inge U. kam damals ins Internat, die Zustände dort zur damaligen Zeit beschreibt sie als "ganz schlimm, katastrophal". Im Internat litt sie unter Heimweh, da sie stark an ihre Mutter gebunden war. In der Blindenschule waren auch viele Kinder, die beim Spielen furchtbare Unfälle durch Minen erlitten hatten, und dadurch ihr Augenlicht verloren hatten.

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Schule und Ausbildung Wien 21. April 2025

Wütender Schulaufsatz über geizige Nachbarin

Manfred Golda, Jahrgang 1941

Zu essen war daheim einfach nichts da. Die Nachbarn haben einen Garten gehabt und haben dort Gemüse angepflanzt, aber die dürften meiner Mutter und uns 3 Kindern nichts gegeben haben. Später hat mir meine Mutter das erzählt. Sie wurde damals in die Schule bestellt. Dort mussten wir einen Aufsatz schreiben: Was wir am liebsten machen würden. Meine Mutter wurde danach zur Rede gestellt, was denn das bei uns für Familienverhältnisse seien. Denn ich hatte in dem Aufsatz anscheinend meine ganze Wut auf die Nachbarn abgelassen. Ich hatte geschrieben, dass ich am liebsten die Nachbarin mit einem Schierhakl über den Kopf schlagen und sie in den Keller hinunterschupfen würde. Aber wie gesagt, die haben was zu essen gehabt, und wir haben praktisch nichts gehabt.

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Schule und Ausbildung Kärnten 20. April 2025

Lehrerinnenausbildung trotz BDM-Vergangenheit

Margit Brauneder, Jahrgang 1955

Meine Mutter wurde 1926 im Lungau geboren. Aufgrund ihrer guten schulischen Leistungen wurde sie für die Lehrerinnenausbildung in Salzburg empfohlen. 1945 wäre sie in der Maturaklasse gewesen. Aber zu Kriegsende ist der Direktor in die Klasse gekommen und hat gesagt: Dirndln, geht's hoam, der Krieg ist aus. Jetzt ist meine Mutter ohne Lehramtsprüfung und ohne Matura dagestanden. Auf einer ausgehängten Liste entdeckte jemand später ihren Namen, sie durfte also im Herbst wieder in die Schule gehen und maturieren. Viele andere nicht. Mir hat sie erzählt, dass sie immer ganz traurig gewesen ist, dass sie beim BDM nie hierarchisch aufgestiegen war, sondern immer nur ein ganz gewöhnliches BDM-Mädchen geblieben ist, obwohl sie so eifrig war und so gut gesungen hat und so gute Sportlerin war. Im Endeffekt hat sich aber herausgestellt, dass die aktiven BDM-Mädchen zu jener Zeit noch nicht maturieren durften, sondern nur die, die eine unbedeutende Rolle im BDM gespielt hatten. (..) Nach i...

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Schule und Ausbildung Salzburg 20. April 2025

Vom Flüchtlingskind zum Förderer

Eduard Schüssler, Jahrgang 1940

Als Volksdeutscher musste Eduard Schüssler im Alter von 4 Jahren im Oktober 1944 mit seiner Familie aus Rumänien nach Österreich flüchten. Sie kamen zunächst in Niederösterreich unter und zogen später nach Pichl bei Wels, wo sie tatkräftig von der Gemeinde unterstützt wurden. Der Vater fand die Familie 1946 nach seiner Kriegsgefangenschaft wieder. Eduard Schüssler besuchte die Schule in Pichl und später in Wels, die Fahrtkosten dafür wurden von der Gemeinde Pichl bei Wels übernommen. Eduard Schüssler gründete später einen Fonds zur Unterstützung bedürftiger und geflüchteter Kinder als Dank für die Hilfe, die er selbst erhalten hatte. Den Eduard Schüssler-Fonds gibt es bis heute.

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Schule und Ausbildung 19. April 2025

Der Weg zur Matura

Herbert Izbicki

Nach der Befreiung aus dem Lager und der Heimkehr

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Schule und Ausbildung Niederösterreich 19. April 2025

Unsere erste Orange

Helene Watzka

Meine kleine Schwester hat von den Soldaten bei der Stiftskaserne einen orangen Ball geschenkt bekommen. Sie war in der 1. Klasse Volksschule, sie hat es der Frau Lehrerin gezeigt und hat gesagt: Ich habe einen Ball geschenkt bekommen. Und da hat die gesagt: Das ist kein Ball, das ist eine Orange, und die kann man essen. - Und ich habe mir gedacht, das ist einmal was Nettes, was man auch erzählen kann.

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Schule und Ausbildung Wien 18. April 2025

Die unbesiegbaren Russen

Franz Schindl

Franz Schindl, Jg. 1931, spielt Schach mit russischen Kollegen

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

Improvisation mit Kleidung

Franz Schindl

Franz Schindl bekommt das Nötigste

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

Kartenspielen mit den Sowjets

Franz Schindl

Franz Schindl geht zur Polizei und studiert geheim Jus

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

Bildungschancen im improvisierten Internat

Franz Schindl

Franz Schindl kann das Gymnasium besuchen

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

Volksschule in der NS-Zeit und im Austrofaschismus

Herbert Grünwald

Herbert Grünwalds Klassenkollege mit dunkler Haut

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

Russisch im Maturazeugnis

Herbert Grünwald

Herbert Grünwald Jg. 1931, maturierte 1949

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Schule und Ausbildung Wien 15. April 2025

17.11.1945 Sammelgegenstände vernichtet

Gerald Blaich

Schullehrmittel wurden bei Kampfhandlungen vernichtet

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Schule und Ausbildung Niederösterreich 10. April 2025

1946 Erkenntnis lt. Verbotsgesetz

Gerald Blaich

Der Senat für NÖ stellt fest, dass mein Opa als "minderbelastet" gilt

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Schule und Ausbildung Niederösterreich 10. April 2025

Erinnerungen an Flusspferd Rosi et al

Nicole Jaufer

Schönbrunn-Eichgraben-Afritz

Tiergarten Schönbrunn nach dem Krieg - Rosi Meine Mutter Inge ist 1946 oder 1947 für ein paar Monate bei Dr. Brachetka, dem Direktor des Tiergartens Schönbrunn als Pflegekind untergebracht gewesen. Meine Mutter (JG 1939) war Halbweise, die Mutter war 1946 an offener TBC verstorben, der Vater erst Anfang 1946 aus der Gefangenschaft (amerik.) zurückgekehrt und auf Arbeitssuche. Er konnte sich nicht um seine Tochter kümmern. Meine Mutter hat sehr gute Erinnerungen an Dr. Brachetka und seine Frau, sie waren kinderlos. Sie wohnten in Schönbrunn und meine Mutter durfte den Direktor oft auf seinen Rundgängen durch den Tierpark begleiten. Sie erzählt gerne, dass er sie ermutigt hat, doch ihre Hand in das große Maul vom Flusspferd „Rosi“ zu legen, es würde nichts passieren. Und sie hat es gerne gemacht. Sie strahlt immer, wenn sie von den Erinnerungen an diese Zeit spricht, alles war so aufregend im Tierpark. Sie hat auch später „Rosi“ zu ihrem Künstlernamen gemacht, sie war passionierte un...

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Schule und Ausbildung Wien 8. April 2025