Klimawandel im Pazifik

8. April 2017, 21:58

Steigender Meeresspiegel, Erosion an den Küsten - solche möglichen Folgen einer Klimaveränderung treffen kleine Inselstaaten besonders. Etwa im Pazifik: Kiribati. Dort forscht der Ethnologe Wolfgang Kempf von der Universität Göttingen; er ist derzeit Gastprofessor in Wien und interessiert sich unter anderem dafür, wie junge Menschen den Klimawandel wahrnehmen.

"Es ist ihnen als Problem bewusst - sie hören es über die Medien, über Radio v.a. Es wird ihnen vermittelt - zum Teil von der Regierung, zum Teil über die Kirchen, dass es ein massives Problem gibt, dass es ein Problem ist, das in Zukunft auf sie zukommen wird. Was ich aus meinen Recherchen herausgefunden habe: dass es eine Mischung ist zum Teil aus Zweifel an der Wahrheit, dass es überhaupt stattfinden wird, dass es so weit kommen wird, dass ihr ganzes Land sozusagen verschwindet und diese pragmatische Haltung, dass man versucht auch zu migrieren."

Auswandern als Zukunftsperspektive

Auswandern sei bereits Thema; wenngleich der Staat Kiribati ein mögliches Untergehen frühestens in 50 bis 60 Jahren annimmt.

"Die Regierung sagt, wenn es soweit kommt, wir müssen natürlich schauen, dass wir die kurz- und mittelfristigen Maßnahmen so implementieren, dass wir so lange bleiben können wie möglich. Langfristig gesehen wird auch geplant, dass Migration mit einem Ansteigen des Meeresspiegels notwendig werden wird und die Regierung eben auch dafür plädiert - gerade bei jungen Menschen - eine gute Ausbildung anzugehen. Sodass auf lange Sicht die Bevölkerung - wenn es denn dazu käme - auch in Würde migrieren kann, als ausgebildete Leute."

Über den Klimawandel im Pazifik referiert Wolfgang Kempf heute bei der gemeinsamen Tagung der österreichisch-südpazifischen Gesellschaft und der australischen Botschaft in Wien.

Übersicht

• Klimawandel