Sieben Parteien kämpfen um den Einzug

Landtagswahl in der Steiermark

Am Sonntag wählen die Steirerinnen und Steirer einen neuen Landtag. Insgesamt treten landesweit sieben Parteien zur Landtagswahl an. Die entscheidende Frage ist, kann die SPÖ den vor fünf Jahren zum ersten Mal eroberten Landeshauptmannsitz halten kann. Die Wahllokale schließen um 16 Uhr, ein vorläufiges Endergebnis wird für 19 Uhr erwartet.

Sieben Parteien bewerben sich

Knapp eine Million Steirerinnen und Steirer entscheiden morgen darüber, wer in den nächsten fünf Jahren in der Steiermark das Sagen hat. Das sind so viele wie noch nie, weil zum ersten Mal auch 16- und 17-jährige wählen dürfen. 56 Landtagssitze sind zu vergeben, sieben Parteien bewerben sich landesweit um sie.

Mittagsjournal, 25.09.2010

Voves will Sensation wiederholen

Da ist einmal die SPÖ unter Franz Voves, die hofft, die Sensation der letzten Wahl zu wiederholen. Vor fünf Jahren gelang es ihr, der völlig zerstrittenen ÖVP den Landeshauptmannsitz abzunehmen. Damals betrug der Vorsprung 21.000 Stimmen oder drei Prozentpunkte.

ÖVP und SPÖ: Kopf an Kopf

Die ÖVP unter Hermann Schützenhöfer will diesen Betriebsunfall, als den sie das Wahlergebnis vor fünf Jahren betrachtet, morgen wieder gut machen. Schützenhöfer ist es in den vergangenen fünf Jahren gelungen, die Partei wieder zu einen. Laut den Umfragen liegt die ÖVP nun Kopf-an-Kopf mit der SPÖ.

Einzigartig: KPÖ drittstärkste Partei

Die KPÖ geht als drittstärkste Partei ins Rennen und will die unter KPÖ-Legende Ernest Kaltenegger ergatterten vier Mandate auch unter der neuen Spitzenkandidatin Claudia Klimt-WEithaler halten. Die Grünen mit Werner Kogler wollen stärker werden und von drei auf vier Mandate wachsen.

FPÖ hofft gar auf Regierungssitz

Die FPÖ ist derzeit gar nicht im Landtag vertreten. Bei der letzten Wahl kurz nach der Abspaltung des BZÖ flog sie aus dem Landtag. Spitzenkandidat Gerhard Kurzmann hat nun als Wahlziel zehn Prozent plus X ausgegeben und hofft einen Regierungssitz zu bekommen, der im Proporzsystem jeder Partei ab einer Stärke von acht bis zehn Prozent automatisch zusteht. Um den Einzug in den Landtag rittern auch das BZÖ mit Spitzenkandidat Gerald Grosz und die Christliche Partei Österreichs mit Maria Fellner an der Spitze.

Hürde recht hoch

Die Hürde für den Einzug in den Landtag ist in der Steiermark recht hoch, es gibt keine Prozentklausel, sondern die Parteien müssen in einem der vier Wahlkreise ein Grundmandat schaffen, d.h. dort zwischen 11.und 12.000 Stimmen bekommen.

Vorläufiges Endergebnis um 19 Uhr

Die letzten Wahllokale schließen morgen um 16 Uhr, dann gibt es auch die erste Hochrechnung, das vorläufige Endergebnis wird gegen 19 Uhr feststehen, das amtliche Endergebnis erst am 4. Oktober, wenn auch alle Briefwahlkarten ausgezählt sind.

Unsicherheitsfaktor: Briefwähler

Die Briefwähler könnten theoretisch auch dafür sorgen, dass morgen noch nicht klar ist, wer die Wahl gewonnen hat. Liegen SPÖ und ÖVP knapp beieiander, könnten die Wahlkarten entscheiden, dann gibt es frühestens am Dienstag Klarheit, wenn die erste Tranche der Wahlkarten ausgezählt ist.

Morgenjournal, 26.09.2010