Meterhohe Tsunami-Wellen

Verheerendes Erdbeben in Japan

Es war das schwerste Erdbeben, das bisher je Japan erschüttert hat - 8,9 auf der nach oben hin offenen Richterskala erreichten die Erdstöße, die am mittleren Nachmittag Ortszeit Japan erschütterten. Die Folge - 10 Meter hohe Tsunamiwellen überschwemmten große Teile der Küstenregion nordöstlich von Tokio.

Abendjournal, 11.03.2011

10 Meter hohe Flutwellen,

Schäden noch nicht absehbar

Nur wenige Augenblicke dauerte das Beben - die Folgen sind verheerend: eingestürzte Häuser, zerstörte Brücken, zahlreiche Brände. Auch Stunden nach dem Erdbeben sind die Schäden noch nicht absehbar.

Tsunami über Hafenstadt Sendai

Besonders schlimm dürfte es in der Hafenstadt Sendai sein. Der gesamte Küstenstreifen dort wird kurz nach dem Beben von einer 10 Meter hohen Flutwelle überschwemmt. Autos, Boote und Häuser werden von den Flutmassen hinweg gerissen. Die Opferzahlen sind noch äußerst vage. Auf dem Strand von Sendai wurden 300 Leichen gefunden, ein Personenzug wird noch immer vermisst.

Atomarer Notstand

Besonders heikel ist die Lage in den zahlreichen Atomkraftwerken des Landes. Die Anlagen wurden sofort abgeschaltet, in einem AKW brach aber ein Brand aus. Es sei bisher aber nirgendwo Radioaktivität ausgetreten, so Japans Premier Naoto Kan. Vorsorglich wurde aber für Japan der atomare Notstand ausgerufen.

Ganzer Pazifikraum bedroht

Der Tsunami bedroht aber nicht nur die Ostküste Japans sondern die gesamte Pazifikregion. Insgesamt 20 Länder könnten von den Auswirkungen des gewaltigen Bebens in Japan betroffen sein. Von Russland über Indonesien bis an die Westküste der USA und Südamerikas sind die Staaten in Alarmbereitschaft. Die Flutwelle hat bereits Hawaii erreicht.

Hawaii schon erreicht

Die erste Welle hat Hawaii schon erreicht, hat aber keine größeren Schäden angerichtet. Ich bin sicher, wir sind gut vorbereitet, sagt der Gouverneur.

Auf den Philippinen wurden tausende Bewohner in Sicherheit gebracht, vier große Wellen haben uns nicht erwischt, sagt der Chef des philippinischen Roten Kreuzes, aber zwei sollen noch kommen.

UNO will rasch helfen

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat allen Betroffenen heute jede erdenkliche Hilfe angeboten: "Wir tun, was wir können in dieser schwierigen Zeit".

Taiwan hat die Tsunamiwarnung bereits aufgehoben, in Kalifornien hingegen erwarten die Behörden noch zwei Meter hohe Wellen, und auch Ecuador, Peru und Chile sind in Alarmbereitschaft. Chile wurde vor genau einem Jahr von einem schweren Erdbeben erschüttert.

Abendjournal, 11.03.2011

Pazifikraum betroffen,