Verteuerung ließ Interesse schwinden
Pensionszeiten: Verschärfung unnötig
Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) will Steuervorteile streichen, wenn jemand Pensionszeiten nachkauft, wie sie in einem Interview mit der Wochenzeitung "Falter" erklärt. Bei der Pensionsversicherung sieht man darin wenig Sinn. Denn es kauft kaum noch jemand Pensionszeiten nach.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.07.2011
Boom zu Ende
Mit Jahresbeginn wurde der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten für die Pension empfindlich teurer. Mussten bis 31. Dezember für Schulzeiten rund 300 und für Studienzeiten rund 600 Euro monatlich bezahlt werden, sind es seit dem neuen Jahr jeweils 950 Euro. Das hat dazu geführt, dass seit Jahreswechsel kaum mehr jemand Schul- oder Studienzeiten nachkaufen will, sagt Johannes Pundy, Sprecher der Pensionsversicherungsanstalt. Eine etwaige Streichung der Steuerbegünstigung würde daher wohl nicht viel ändern.
SPÖ dagegen
Ablehnend reagiert Regierungspartner SPÖ auf die Idee von Finanzministerin Fekter. Im Büro von Sozialminister Rudolf Hundstorfer verweist man darauf, dass der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten ohnehin deutlich teurer geworden ist. Steuerliche Änderungen seien kein Thema, so Minister Hundstorfer in einer schriftlichen Stellungnahme.
50.000 Anträge
In den letzten drei Monaten des Jahres 2010 gab es noch über 50.000 Anträge, nachdem bekannt wurde, dass der Schulzeitennachkauf teurer wird. Derzeit sei man dabei, diese Anträge zu bearbeiten. Daten über Schulbesuch und ähnliches werden eingeholt. Dann werden die Antragsteller darüber informiert, was ihnen der Nachkauf wirklich bringen würde. Wie viele dann tatsächlich von dem Nachkaufangebot Gebrauch machen, könne man aber noch nicht sagen.