Mögliche Varianten der Nachbesetzung
Wer folgt auf Wolfgang Schüssel?
Wer wird Wolfgang Schüssels Nachfolger auf dem Sitz des Nationalratsabgeordneten? Es gibt zwar eine Sesselrückordnung in der Volkspartei, aber da kann immer noch verschoben werden. Drei mögliche Varianten eines Nachfolgeszenarios tun sich auf. Möglich wäre unter anderem auch ein ÖVP-Wunschkandidat.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.9.2011
Andreas Jölli
Kommt der Nächstgereihte?
Wolfgang Schüssel sitzt auf einen sogenannten Direktmandat. Das bedeutet, als Spitzenkandidat für den Wahlkreis Wien-Süd-West hat Schüssel bei der letzten Nationalratswahl so viele Stimmen bekommen, dass er direkt ins Parlament gewählt wurde.
Mit seinem Ausscheiden gibt es nun drei Varianten. Erstens: Es würde der Nächstgereihte dieses Wahlkreises und bisher ohne Mandat nachrücken. Das wäre Wolfgang Gerstl, derzeit nicht amtsführender Stadtrat der Wiener ÖVP.
Wunschkandidat?
Zweite Variante: Es kommt der Nächste auf der Bundesliste zum Zug. Das wäre Hans-Jörg Schelling. Der Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungen hat aber schon angedeutet, nicht ins Parlament wechseln zu wollen. Dann käme ein in der ÖVP nicht Unbekannter zum Einsatz, nämlich der früherer ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon.
Die dritte Variante: Durch den Verzicht der naheliegenden Nachfolger könnte jemand ganz anderer - möglicherweise ein Wunschkandidat - für die Volkspartei in den Nationalrat einziehen.
Rückzug der Mitstreiter
Mit dem politischen Abgang Schüssels sind nur noch wenige Mitstreiter seiner Zeit als Bundeskanzler im Parlament vertreten, sein Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und sein Generalsekretär Reinhold Lopatka.
Eine Art politische Zwischenstation war der Nationalrat für Wilhelm Molterer, er ist mittlerweile Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank. Ursula Plassnik ist jetzt Botschafterin in Paris. Auch Maria Rauch-Kallat hat ihren Rückzug schon angekündigt, wenn in die Bundeshymne neben den großen Söhnen auch die großen Töchter aufgenommen sind.