"Habe nichts anderes erwartet"
Strache zur Telekom-Affäre
Nein, er sei nicht enttäuscht von seinen ehemaligen Parteigefährten Hubert Gorbach, Matthias Reichhold und Reinhart Gaugg, deren Namen sich nun in der Telekom-Affäre finden, sagt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Mit der ehemaligen schwarz-blauen Regierungsriege will er nichts zu tun haben.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.9.2011
Monika Feldner-Zimmermann
"Widerstand gegen Verschüsselung"
"Ich habe von diesen Herrschaften nichts anderes erwartet. Das war ja der Grund, warum wir uns gegen diese Herrschaften ausgesprochen haben und im Jahr 2002 Widerstand geleistet haben gegen diese Verschüsselung", sagte Strache.
Dieser Widerstand habe dazu geführt dass 2005 die erwähnten Personen "im BZÖ abgetaucht" seien. Der FPÖ-Chef zieht also einen hörbaren Trennstrich zur schwarz-blauen Regierungsriege. Zu leicht mache er es sich damit nicht: 2002 in Knittelfeld habe man genau gegen diese Mannschaft aufbegehrt und dann 2005 mit der Abspaltung des BZÖ eine klare Trennung vollzogen. "Dieser Schnitt war klar notwendig und hat letztendlich auch zum Erfolg der heutigen FPÖ beigetragen", sagte Strache.
Untersuchung "breit anlegen"
Nun gehe es um volle Aufklärung, weshalb er auch in der Sondersitzung im Parlament einen Untersuchungsausschuss zur Telekom beantragen werde. Der Gegenstand der Untersuchung sollte aber durchaus breit angelegt werden, fordert der FPÖ-Chef.
Die Vorgänge beim Kauf der bulgarischen Mobil-Tel durch die Telekom sollten genauso beleuchtet werden, wie auch die Tätigkeit des Lobbyisten Peter Hochegger vor dem jahr 2000. Aussendungen sei zu entnehmen, dass Hochegger auch von der Regierung unter Viktor Klima mit lukrativen Aufträgen bedacht worden sei, so Strache.
U-Ausschuss "spätestens im Oktober"
Ein Untersuchungsausschuss erst im Frühjahr, wie derzeit von den Regierungsparteien offenbar überlegt, ist für Strache aber zu spät: "Ein Untersuchungsausschuss sollte spätestens jetzt im Oktober stattfinden", sagte er.
Das Argument der Regierungsparteien, die Arbeit der Justiz abzuwarten, zählt für Strache nicht, denn die Justiz werde wohl viel länger als bis zum Frühjahr brauchen, so der freiheitliche Parteiobmann.