Papandreou tritt ab

Übergangsregierung und Neuwahl

In Athen soll noch heute eine Übergangsregierung gebildet werden, die das Land aus der Krise führen und Neuwahlen vorbereiten soll. Als Termin für Neuwahlen wurde der 19. Februar 2012 festgelegt. Der bisherige Regierungschef Papandreou soll der neuen Führungsriege nicht angehören.

Morgenjournal, 07.11.2011

Ex-EZB-Vize als Chef

Die Journalisten haben in der Nacht vergeblich auf Antworten gewartet und mussten ohne Erklärungen von Ministerpräsident Papandreou und Oppositionsführer Samaras wieder abziehen. Doch das Treffen der beiden bei Staatspräsident Papoulias hat Wirkung gezeigt. Griechenland bekommt eine Übergangsregierung, Papandreou wird der neuen Koalitionsregierung nicht mehr angehören. Noch heute soll ein neuer Ministerpräsident ernannt werden. Lucas Papademos, ehemaliger Vizepräsident der EZB soll diese Aufgabe übernehmen. Regierungssprecher Elias Mosialos spricht von einem historischen Tag für Griechenland: "Es ist ein Durchbruch. Es ist ein historischer Tag für Griechenland, wir werden sehr bald eine Koalitionsregierung haben."

Pessimistische Griechen

Die Übergangsregierung muss die EU-Beschlüsse vom 26.Oktober umsetzen. Das heißt, Griechenland muss das neue Hilfsprogramm und die nötigen Gesetze billigen, sonst bekommt das Land von der EU keine Kredite und kein Geld. Nach der Einigung zwischen Papandreou und der konservativen Opposition sind aber viele Griechen nicht optimistisch. So meint der 22-Jährige Thanasis Sekoundidis: "Es ist zu spät, es gibt keine Zukunft für Griechenland." Und Stavros Batkidis ergänzt: "Sie haben dem Land nicht mehr zu bieten außer eine Katastrophe.“

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