Halten Dämme in Niederösterreich?

Östlich von Wien steigt das Wasser der Donau weiter: der 35 Kilometer lange Machland-Damm zwischen Großenzersdorf und Stopfenreuth bei Hainburg wird von 250 Feuerwehrleuten überwacht, um ihn nötigenfalls an gefährdeten Stellen zu verstärken. Jenseits der Bundesgrenze warten die Einwohner von Bratislava auf die Hochwasserflut der Donau.

Mobiler Hochwasserschutz

(c) Hochmuth, APA

Morgenjournal, 6.6.2013

Aus Stopfenreuth Doris Bachler, in Bratislava Bernt Koschuh

Der auf einer Länge von 800 Meter völlig durchweichte Damm in Theiß nahe Krems erhält nun eine "zweite Verteidigungslinie". Auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft wurden am Mittwoch Betonleitwände und Hochwasserschutz-Elemente aus Kunststoff aufgestellt. Man ist nicht sicher, ob der Damm noch Tage hält.

Auch östlich von Wien steigt das Wasser der Donau weiter: der 35 Kilometer lange Machland-Damm zwischen Großenzersdorf und Stopfenreuth bei Hainburg wird von 250 Feuerwehrleuten überwacht. Jetzt kommt es drauf an, ob die Obergrenze der Dammhöhe überschritten wird.

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Lage vor Bratislava kritisch

Die Wassermassen in der Donau fließen nun stromabwärts und in den nächsten Tagen werden dadurch Österreichs Nachbarländer Slowakei und Ungarn vom Hochwasser betroffen sein. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava hat schon vorgestern ein Krisenstab den Ausnahmezustand für die Altstadt von Bratislava verhängt. Aber die Verantwortlichen hoffen, dass die Stadt ohne schwere Schäden davonkommt. In den vergangenen Jahren sind Millionen in den Hochwasserschutz investiert worden.

Hochwasser kennt keine Grenzen. Und so hat man sich auch hier in der Slowakei zum Teil gerüstet in den vergangenen Tagen. Im Zentrum von Bratislava jedenfalls haben wir heute früh bei Sonnenaufgang einerseits Beton-Wände zum Schutz vor dem Hochwasser gesehen und dort wo es die nicht gibt Aluminium-Barrieren – ähnlich wie sie in vielen Orten in Österreich aufgestellt worden sind. Und der Wasserspiegel der Donau steht nahe der Altstadt noch gut einen halben Meter unter der Oberkante des Hochwasserschutzes. Aber inzwischen sind wir weitergefahren an die hochwasserführende March. Und hier in Devin Skanova Ves zwischen der österreichischen Grenze und Bratislava spitzt sich die Situation zu. Maria Hanova ist verzweifelt: „Wir haben das Wasser schon im Keller durch den hohen Druck des Grundwassers. Und die March steht hier nur mehr 20 Zentimeter unter der Oberkante des Damms. Aber es ist niemand hier, nur 8 Feuerwehrleute, wir haben Angst.“

Ganz leise und schleichend kündigt sich hier ein Hochwasser bei Schönwetter an. Im Jahr 2002 ist das Wasser über einen Meter hoch in den Wohnräumen der Häuser hier an der March gestanden. Schon gesperrt ist die Straße nach Djevin einen Stadtteil von Bratislava, wo die March in die Donau mündet. Auch Dort stehen Keller unter Wasser Innenminister Robert Innenminister Robert Kaliňák hat sich gestern aber optimistisch gezeigt: "Hier kann man die Mobilschutzwände nicht mehr aufstocken. Aber auch wenn hier das Wasser über die Wände teilweise ginge, würde es keine unmittelbare Bedrohung heißen. In anderen Krisengebieten erwägen wir aber, noch einen zweiten Damm hinter den Schutzwänden zu errichten. Dann könnten wir das durgesickerte Wasser leichter wegpumpen".

In Bratislava hingegen können auf die Betonmauern an der Donau noch Aluminium Wände aufgestockt werden. Vorerst aber stehen die noch nicht. Bleibt zu hoffen, dass das im Notfall rechtzeitig geschieht. Sonst sind nicht nur Spielplätze und Parkanlagen bedroht, die schon jetzt überschwemmt sind, sondern auch die Altstadt. Der höchste Stand der Donau dürfte im Laufe des Nachmittags erreicht werden.