Golan: Das war der Einsatz

Die United Nations Disengagement Observer Force, kurz UNDOF, ist eine der ältesten UNO-Missionen der Welt. Sie überwacht am Golan den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. Am 31. Mai 1974 wurde sie vom UNO-Sicherheitsrat ins Leben gerufen und seitdem sind Kampfhandlungen dort auch ausgeblieben. Das von den 1100 Blauhelmen kontrollierte Gebiet ist damit die sicherste Außengrenze Israels. Österreich war stets mit rund 380 Mann an der Mission beteiligt, bis jetzt jedenfalls.

Mittagsjournal, 7.6.2013

Offiziell herrscht Kriegszustand

Auf der einen Seite stehen die israelischen Truppen, auf der anderen die syrischen - und dazwischen in der Pufferzone sind die UNO-Soldaten stationiert , die so genannten Blauhelme - Österreich ist der größte Truppensteller auf den Golan-Höhen, es ist mit knapp 380 Mann vertreten. Ihre Heimat am Golan heißt AOS, Area of Seperation, es ist eine entmilitarisierte Zone in der nur die UNO- Soldaten das Recht haben, Waffen zu tragen. Zwei Linien markieren die Grenzen, eine "Alpha-Linie" im Westen und eine "Bravo-Linie" im Osten, eine Maßnahme zur Konfliktvermeidung. Denn Israel und Syrien sind nach wie vor im Kriegszustand, nach zwei Kriegen, dem 6-tage Krieg im Jahr 1967 und dem Kippur-Krieg 1973 haben sich die beiden Länder nie zu einem Friedensabkommen durchringen können, aber immerhin gibt es seit vier Jahrzehnten keine Kampfhandlungen.

Sodaten fühlen sich nicht gefährdet

Spannungen im Nahen Osten, Anschläge und Angriffe werden von den UNO Angehörigen in der unwirtlichen Bergregion kaum wahrgenommen. Sie fühlen sich keineswegs gefährdet. "Man kann vielleicht schon beobachten, dass die betroffenen Nationen ein bisschen nervöser sind und ein bisschen nervöser reagieren, aber direkte Auswirkungen auf unsere AOS hat das keine", so ein österreichischer Hauptmann
und ein Wachtmeister fügt hinzu: "Wir merken von den Anschlägen selber hier nichts und es wird dann einfach der Befehl herausgegeben zur verstärkten Beobachtung." Und Patrouillengänge auf ungesicherten Wegen gehören bald zum Alltag. "Es ist wichtig, dass man die Straße nicht verlässt, weil links und rechts des Patrouillenweges noch en Masse Mienen herumliegen." Auch an überraschende Begegnungen gewöhnt man sich. Manchmal stoßen die Blauhelme auf Hirten und auf Schmuggler. "Es kann vorkommen, dass man von Schmugglern nicht als UNO-Soldat erkannt wird. Dass sie einfach erschrecken und vielleicht einmal schießen, aber nicht direkt auf einen selber, sondern einfach in die Luft, das passiert öfter", so ein Vizeleutnant.

Tatsächlich war die Beschäftigung bei der UNDOF über Jahrzehnte hinweg ein gut bezahlter, ruhiger Job. Zumindest bis jetzt haben die mehr als 26.000 österreichischen Soldaten, die dort ihren Dienst abgeleistet haben, einfach Glück gehabt. Aber zuletzt ist die Mission am Golan doch noch gefährlich geworden.

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