Neue Hoffnung bei Iran-Verhandlungen

In Genf mehren sich die Anzeichen auf eine bevorstehende Einigung im Atomstreit mit dem Iran. Die Außenminister der fünf UNO- Vetomächte sind unterwegs nach Genf. Eine Einigung über eine erste Phase könnte an diesem Wochenende getroffen werden.

Sergej Lawrow

Der russische Außenminister Sergej Lawrow bei seiner Ankunft in Genf.

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Morgenjournal, 23.11.2013

Minister nach Genf

Die Gespräche haben ihren finalen Moment erreicht, ließ gestern das chinesische Außenministerium wissen bevor der chinesische Außenminister sich auf den Weg nach Genf machte. Gestern Abend ist bereits der russische Außenminister Sergej Lawrow in Genf eingetroffen. Auch US-Außenminister John Kerry ist auf dem Weg. Die Tatsache, dass sämtliche Außenminister der fünf UNO-Vetomächte plus Deutschland heute zu den Gesprächen erscheinen, lässt wieder große Hoffnungen auf eine Einigung in dem Atomstreit aufkommen. Zehn Jahre lang schien eine Verhandlungslösung unerreichbar, doch seit dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Rohani kommen die Gespräche offenbar zügig voran.

"Einigung über erste Phase möglich"

Vor zwei Wochen schon gab es eine überaus vielversprechende Runde zu der alle Außenminister anreisten, ein Abkommen ging sich dann aber doch nicht aus. Diese Runde habe nun Fortschritte gebracht, die aufgezeigt hätten, dass es möglich sei, eine Vereinbarung über die erste Phase zu erreichen, sagte heute Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses.

Die erste Phase würde die Weiterentwicklung des iranischen Atomprogramms vorerst für sechs Monate stoppen. Dafür würden die Sanktionen gegen den Iran gelockert werden. Innerhalb dieser Phase soll dann eine umfassende dauerhafte Vereinbarung ausgehandelt werden, die es dem Iran erlaubt, Atomenergie friedlich zu nutzen, dem Rest der Welt aber versichert, dass der Iran keine Atomwaffen erzeugt.