Krim: Russischer Angriff ausgeblieben

War es Verwirrungstaktik, war es ein Missverständnis, der kurzzeitig angedrohte Angriff der russischen Truppen auf der Krim ist ausgeblieben. Von Entspannung, Entschärfung kann trotzdem keine Rede sein.

Bewaffnete Männer auf der Krim

(c) Kurtsikidze, EPA

Mittagsjournal, 4.3.2014

Heute haben zwei russische Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer Kurs auf das Schwarze Meer genommen, ein amerikanisches Kriegsschiff liegt im Hafen von Piräus, damit wollen die USA Präsenz zeigen. Die USA drohen Russland mit Sanktionen. Die Europäer setzen auf Diplomatie. Zum Beispiel der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der gestern Abend in Genf seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow getroffen hat.

EU vor Maßnahmen gegen Moskau

Es sei ein langes, schwieriges und ernstes Gespräch mit Sergei Lawrow gewesen, sagt Frank Walter Steinmeier. Man sei nicht nahe genug an einer Lösung. Deshalb könne er auch nicht signalisieren, dass man auf dem Weg hin sei zur Bildung einer internationalen Kontaktgruppe, eines Formates in dem Russland und die Ukraine miteinander verhandeln können.

Es lohne sich aber die Gespräche weiterzuführen, betont Steinmeier. Im Hinblick auf den Sondergipfel der Staats-und Regierungschefs am kommenden Donnerstag stünden die Europäer aber unter Zeitdruck. Wenn es in den nächsten eineinhalb Tagen zu keiner Lösung kommt, werde die Diskussion im Europäischen Rat dahinführen, dass die EU Maßnahmen beschließt.

Steinmeier warnt noch einmal vor einer weiteren Eskalation, die Stimmung sei hochnervös. Daher werden die Europäer weiterverhandeln. EU-Außenbeauftragte Ashton trifft heute Abend in Madrid den russischen Außenminister Lawrow.