Israel und Hamas ringen um Waffenstillstand

Ein Verhandlungsteam aus Israel hat sich nach eigenen Angaben mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen auf eine umfassende Waffenruhe geeinigt, die Zustimmung der israelischen Führung stehe aber noch aus. Die Hamas dementierte diese Angaben jedoch. Nach dem Ende einer kurzen Feuerpause im Gazastreifen flog Israel offenbar wieder Luftangriffe auf den Norden des Palästinensergebiets.

Abendjournal, 17.7.2014

"Anhaltende Bemühungen"

Israel und die Hamas stehen nach den zehntägigen Angriffen möglicherweise vor einem Waffenstillstand. Bei Verhandlungen beider Seiten in Kairo gab es heute nach übereinstimmenden Berichten eine deutliche Annäherung, allerdings noch keine Einigung. Ein israelischer Regierungsvertreter hatte berichtete, man habe vereinbart, dass die Waffen ab Freitag, 06.00 Uhr (Ortszeit), schweigen sollen. Später schränkte er ein, dass das Sicherheitskabinett unter Leitung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu noch zustimmen müsse. Auch die Hamas dementierte eine Einigung, es gebe jedoch anhaltende Bemühungen.

Wieder Schüsse und Raketen

Nach dem Ende der kurzen Feuerpause im Gazastreifen hat Israel offenbar am Nachmittag wieder Luftangriffe auf den Norden des Palästinensergebiets geflogen. Der Angriff mit Kampfflugzeugen habe eine offene Fläche in der Stadt Beit Lahiya getroffen, berichteten Augenzeugen am Donnerstag. Verletzte habe es nicht gegeben.

Auch die Palästinenser feuerten wieder auf Israel: Eine Rakete schlug in einem unbebauten Gebiet bei Ashkelon im Süden des Landes ein. Beide Seiten hatten sich schon während der Feuerpause vorgeworfen, diese verletzt zu haben.

Auf Bitten der Vereinten Nationen hatten Israel und die radikalislamische Hamas für heute eine fünfstündige Feuerpause vereinbart, die am Nachmittag (15.00 Uhr Ortszeit, 14.00 Uhr MESZ) endete. Diese sollte es den Menschen im Gazastreifen ermöglichen, sich mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen und Verletzte in Krankenhäuser zu bringen.

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