Israel und Hamas halten kurze Feuerpause

8. April 2017, 21:58

Kurzes Aufatmen

Geschossen wurde noch bis zu sprichwörtlich letzten Minute. Um zehn Uhr Ortszeit wurde es aber ruhig: die vereinbarte Feuerpause begann. Und bis jetzt dürften sich auch beide Seiten daran halten, abgesehen von einem kleineren Zwischenfall: Drei palästinische Granaten schlugen auf israelischem Gebiet ein, richteten aber keine Schäden an.

Es ist dies aber kein Waffenstillstand, betont ein israelischer Militärsprecher, sondern nur eine humanitäre Feuerpause. Für die Menschen im Gazastreifen bedeutet dies jedenfalls ein kurzes Aufatmen: Die Straßen sind auf einmal wieder belebt, berichtet Robert Turner, Direktor des UN-Palästinenser-Hilfe direkt aus Gaza-Stadt: "Die letzten Tagen hatten sich die Menschen in ihren Häuser verbunkert, nun endlich können sie ohne Gefahr raus, sie machen ihre Einkäufe, vor den Banken haben sich lange Schlangen gebildet, die Menschen holen ihre Gehälter ab. Ob aus dieser 5 stündigen Feuerpause mehr werden könnte? Sie sei jedenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung Lösung, meint Turner optimistisch.

Verhandler unter Druck

Hinter den Kulissen soll jedenfalls wieder verhandelt werden, in Kairo unter Vermittlung der ägyptischen Führung. Die letzte Waffenruhe, die auf Initiative Ägyptens vereinbart wurde, währte am Montag aber nur kurz. Die radikal-islamische Hamas lehnte diese Vereinbarung damals nämlich ab. Möglicherweise dürfte sich die Position da etwas geändert haben: "Wir setzen alles daran, eine langfristige Waffenruhe zustande zu bringen, um Menschenleben zu schützen", sagt jedenfalls einer der führenden Hamas-Sprecher heute. Will man für solche Verhandlungen die jetzige humanitäre Feuerpause nutzen, muss man sich aber beeilen. In etwas mehr als zwei Stunden läuft sie aus.

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