"Politiker mit Sachkunde oder politischer Experte"
Ein Finanzminister könnte ein Politiker mit Sachkunde genauso sein wie ein politisch erfahrener Experte, sagt ÖVP-Seniorenbund-Obmann Andreas Khol im Ö1-Interview. Es brauche jemanden, der das Sachwissen hat, die europäische Ebene kennt, weiß, wie in Österreich die politischen Entscheidungen fallen und wie er die "großartige Bürokratie des Ministeriums planmäßig einsetzt".
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.8.2014
Der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, im Gespräch mit Andrea Maiwald
"Werfe ihm keinen Stein nach"
Der Rücktritt Spindeleggers sei eine spontane Blitzentscheidung gewesen, die nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe gefallen ist. Spindelegger habe seine Abgang souverän selber gestaltet. Seine Begründungsrede sei ein Meisterstück der politischen Analyse gewesen. Er habe Spindelegger sehr geschätzt, auch als Finanzminister, so Kohl: "Wie er die Hypo-Alpe-Adria gelöst hat: Respekt - ich werfe ihm keinen Stein nach."
Dass sich die ÖVP-Obleute so schwer tun, führt Khol weniger auf die Strukturen der Partei als auf den Partner zurück. So sei Spindelegger nicht zuletzt - "zu 50 Prozent" - daran gescheitert, dass die SPÖ das Regierungsübereinkommen verlassen habe und Druck für Vermögenssteuern gemacht habe, mit der Kampagne des Gewerkschaftsbundes. Die anderen 50 Prozent seien eine Summe von Umständen gewesen. Als unverständlich sieht Khol "auch heute noch" die Ablöse Karlheinz Töchterles als Wissenschaftsminister.