Holzlabyrinth

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Nord-Süd

Verteilung, Flucht und Migration

Nie zuvor waren so viele Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Mehr als 65 Millionen Menschen sind laut UNHCR, der Flüchtlingshilfsorganisation der UNO, vor Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht.

Nicht mitgezählt werden dabei jene, die aufgrund ökologischer Krisen, Armut, Ausbeutung und Chancenlosigkeit gezwungen sind zu migrieren.

Die öffentliche Wahrnehmung von Flucht und Zuwanderung dreht sich in Europa vorwiegend um die Herausforderungen und Folgen für die eigenen Gesellschaften und Volkswirtschaften.

Dabei sind es zum allergrößten Teil die sogenannten Entwicklungsländer, die betroffen sind – die meisten in Afrika, gefolgt vom Nahen Osten. Mehr als die Hälfte der weltweit Vertriebenen überschreitet nicht einmal die Grenzen des eigenen Herkunftslandes.

Flüchtlinge entlang eines UNHCR-Camps

AFP/CHRISTOPHE SIMON

Jährlich gedenken die Vereinten Nationen der Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Wir nehmen den Gedenktag zum Anlass, Inhalte hinter den Flüchtlingsschlagzeilen zu liefern. Wir wollen über unsere Beziehung mit dem globalen Süden reflektieren, auf sozialer wie kultureller, politischer wie wirtschaftlicher Ebene.

13 Sendungen über Flucht, Migration und Ungleichheit

Unter dem Titel "NORD-SÜD: Verteilung, Flucht und Migration" nähern wir uns in 13 Sendungen dem komplexen Themenfeld. Flucht- und Migrationsursachen wie Krieg und Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung, Armut und Perspektivlosigkeit, Umweltzerstörung und Klimawandel oder Rohstoffhandel und Landraub sind meist eng miteinander verwoben. Und fast immer hängen sie mit der zunehmenden globalen Ungleichheit zwischen reich und arm zusammen.

Heute besitzt gerade einmal ein Prozent der Weltbevölkerung fast die Hälfte des weltweiten Vermögens. Doch statt von Ursachen zu sprechen, wird oft das in den Blick genommen, was aus der ungleichen Verteilung resultiert: der Zerfall von Staaten, gewaltsame Konflikte und menschengemachte Naturkatastrophen.

Ausgeblendet wird dabei die Rolle, die der reiche Norden bei dieser Entwicklung spielt. Über diesen "Fluch des Reichtums" berichtet Diagonal. Logos stellt sich die Frage, welche Strategien aus der Armut helfen. Oft konzentrieren sich die Überlegungen auf Maßnahmen, die an den eigentlichen Ursachen nichts ändern: etwa auf den Ausbau der Entwicklungshilfe.

Entwicklungshilfe als politisches Werkzeug

Besonders seit den Fluchtbewegungen 2015 wird die Entwicklungshilfe von der Politik gern als Mittel eingesetzt, um Migration zu stoppen. Kann das funktionieren? Unter anderem darüber wird in einem interaktiven Hörbild mit entwicklungspolitischen Expert/innen verhandelt. Die Hörerinnen und Hörer treten darin als Geschworene auf.

Wer ergreift den Beruf des Entwicklungshelfers überhaupt und warum? Moment am Sonntag geht dieser Frage nach. Im Ö1 Hörspiel und im Kunstsonntag hören wir sehr persönliche Geschichten von Menschen, die von Afrika nach Europa migriert sind oder aus dem Nahen Osten fliehen mussten.

Gelingt ihnen die Integration, und lassen wir sie überhaupt ankommen? Und wie erging es jenen, die aus Österreich vor einem totalitären Regime flüchten mussten? Das erzählen die Gedanken.

Flüchtlingsarbeit braucht Geld

Die Musik war schon immer eine gute Vermittlerin zwischen Kulturen und Kontinenten, und sei es auch nur dann, wenn es darum ging, Spenden zu lukrieren. In Le week-end hören wir von einer Benefizaktion der UNO in den frühen 1960er Jahren. Die Flüchtlingsarbeit der Vereinten Nationen brauchte Geld. Große Musikerinnen und Musiker wie Mahalia Jackson, Maurice Chevalier, Claudio Arrau und Wilhelm Backhaus stellten sich in den Dienst der guten Sache.

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