Wissen aktuell

1. Umweltorganisationen fordern ein Wal-Schutzgebiet im Südatlantik
2. Todeszonen in der Ostsee
3. ISS-Langzeitbesatzung ist zurück
4. Raumfahrtzeug "Shefex" ist verschollen
5. Zahl der Tierversuche in Österreich steigt
Redaktion: Barbara Daser

1. Umweltorganisationen fordern ein Wal-Schutzgebiet im Südatlantik

Am Nachmittag beginnt in Panama die Jahrestagung der internationalen Walfang-Kommission. Umweltorganisationen wie Greenpeace hoffen, dass heuer ein Schutzgebiet im Südatlantik eingerichtet wird, schildert die Biologin Antje Helms von Greenpeace. Im Südatlantik ist nicht die Jagd die Gefahr für die Tiere, sondern es sind Verschmutzung, Beifang in der Fischerei, Unterwasserlärm. Ein Schutzgebiet wäre auch ein politisches Symbol der IWC, der internationalen Walfangkommission, meint die Greenpeace-Biologin. Abgesehen von einem Schutzgebiet steht auf der Tagesordnung, ob Wale gejagt werden dürfen, zu welchem Zweck und wo. So fordert zum Beispiel Dänemark eine höhere Fangquote mit dem Argument, dass die Ureinwohner Grönlands von der Waljagd leben. Weitere Walfang-Befürworter sind traditionell Japan, Norwegen und Island. Über all das wird ab heute bis Freitag in Panama von der internationalen Walfang-Kommission diskutiert, der übrigens auch Österreich angehört.


2. Todeszonen in der Ostsee

In der Ostsee könnten sich sogenannte Todeszonen durch den Klimawandel ausbreiten, berichtet das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Rostock. Todeszonen sind Regionen, in denen wenig bis kein Sauerstoff vorhanden ist. Nicht nur durch zu viele Nährstoffe auch durch hohe Wasser-Temperaturen breiten sich die Zonen aus; verantwortlich dafür sind Cyanobakterien, Blaualgen. Für die Ostsee bedeutet das schon heute: Todeszonen ab 70 Meter Tiefe bis zum Meeresboden.


3. ISS-Langzeitbesatzung ist zurück

Seit gestern ist die 31ste Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation ISS zurück; nun hat die US-Raumfahrtagentur NASA eine Video der Landung auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der US-Amerikaner Don Pettit, der Russe Oleg Kononenko und der Niederländer André Kuipers seien wohlbehalten in der Steppe Kasachstans gelandet. 193 Tage waren sie im All - länger als geplant (aufgrund technischer Probleme). Im vergangenen halben Jahr haben sie 200 wissenschaftliche Experimente erledigt - zum Beispiel Untersuchungen, die die Therapie von Migräne oder von Knochenschwund vorantreiben sollen. Die ISS ist nach Rückkehr der drei Langzeit-Astronauten nicht menschenleer: das Folge-Team ist seit Mai an Bord.


4. Raumfahrtzeug "Shefex" ist verschollen

Das deutsche Raumfahrtzeug "Shefex" ist noch immer verschollen, es liegt am Grund des Nordpolarmeers, heißt es vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt; die Suche ist vorerst eingestellt. Eine Bergung sei wissenschaftlich nicht notwendig: die relevanten Daten hatte der Sender bereits gemeldet, so das Deutsche Raumfahrtzentrum auf Nachfrage. Mit eben diesen Daten will man ein Raumfahrzeug entwickeln, das einfach gebaut ist, aber Steuerungsmöglichkeiten hat und billig ist.


5. Zahl der Tierversuche in Österreich steigt

Die Zahl der Tierversuche in Österreich ist gestiegen - das zeigt die vom Wissenschaftsministerium veröffentlichte Tierversuchsstatistik. Im Vorjahr wurden 191.000 Tiere zu Versuchen herangezogen (vor allem Mäuse, Kaninchen und Ratten); um 2,2 Prozent mehr als im Jahr davor.
Vor dem Wochenende hatte das Wissenschaftsministerium übrigens den Entwurf für eine Novelle zum Tierversuchsgesetz ausgesandt; das macht eine EU-Richtlinie notwendig, durch die europaweit Gesetze vereinheitlicht werden sollen. Nach Ansicht des Ressorts werden die bestehenden Regeln verschärft; nach Ansicht von Tierschützern nicht.

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