Übersicht Zwischen Trümmern und Neubeginn

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Hiesige z'erscht, Zuagroaste nur, wann a Platz is
Gunther Neumann
Mythen - und die Realität unser aller Aufnahme- & Hilfsbereitschaft
Meine Großeltern bzw. meine damals jungen Eltern kamen nach dem zweiten Weltkrieg 1945/46 als Vertriebene nach Österreich und fanden im Salzkammergut Aufnahme – oder Unterschlupf. Auch wenn die idyllische Gegend anders als die großen Städte kaum vom Krieg verheert war: die Not war überall groß, und die Aufnahmebereitschaft der Ansässigen hielt sich in Grenzen. Die alliierten Besatzungsmächte ließen allerdings keinen Widerspruch zu. Öffentliche Hilfe war natürlich nicht vorhanden, aber beim „Hamstern“ – so hieß das Betteln und Tauschen von irgendetwas gegen Essen – steckten ihnen manche etwas zu. Hunderttausenden ging es ähnlich, oder noch viel schlechter. Nur wenige Monate zuvor waren ja noch ganz anders geschundene Menschen durch österreichische Dörfer getrieben worden: Einige Landsleute hatten gemordet, andere gejohlt, viele beschämt bis entsetzt weggeschaut, wenige hatten – unter Lebensgefahr – den Erbarmungswürdigen etwas Essbares gegeben. Über die prozentuale Verteilung von Mut...
weiterlesenFluchtgeschichten Oberösterreich 24. April 2025
Krieg: Mit dem Baby auf der Flucht, Seite 2 von 2
Karl Graf
Kopie aus dem Stotzinger Geschichtenbuch 1997. Entstanden durch Befragung alter Leute
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Fluchtgeschichten Burgenland 23. April 2025
Krieg: Mit dem Baby auf der Flucht, 1. Seite von 2
Karl Graf
Aus dem Stotzinger Geschichtenbuch 1997, Befragung alter Leute
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Fluchtgeschichten Burgenland 23. April 2025
Flucht in die Höhle vorm Reiter auf dem Schimmel
Gertrud Grinschgl, Jahrgang 1936
Meine Mutter ist geflüchtet in eine Höhle im Wald. Die war damals 30 Jahre, also eine fesche junge Frau. Ein Reiter auf einem Schimmel kam und wollte, dass meine Mutter mit ihm geht. Meine Mutter hat sich in diese Höhle geflüchtet und musste sich dann eine ganze Woche jeden Tag verstecken, weil der Reiter ist immer dahergekommen und wollte nur meine Mutter. Wir sind dann geflüchtet nach Pongrazen, ein paar Kilometer weiter am Berg oben, und haben wir in einem Keller gehaust. Den Lebensgefährten meiner Mutter haben sie mitgenommen. In Hartberg wurden damals einige erschossen. Und auch der Lebensgefährte meiner Mutter war darunter. Als der Krieg vorbei war, sind wir zu Fuß ins Dorf hinunter gegangen. Da sah ich ein niedergebranntes Bauernhaus. Und am Galgen sind Leichen gehangen.
weiterlesenFluchtgeschichten Steiermark 21. April 2025
Vom Flüchtlingskind zum Förderer
Eduard Schüssler, Jahrgang 1940
Als Volksdeutscher musste Eduard Schüssler im Alter von 4 Jahren im Oktober 1944 mit seiner Familie aus Rumänien nach Österreich flüchten. Sie kamen zunächst in Niederösterreich unter und zogen später nach Pichl bei Wels, wo sie tatkräftig von der Gemeinde unterstützt wurden. Der Vater fand die Familie 1946 nach seiner Kriegsgefangenschaft wieder. Eduard Schüssler besuchte die Schule in Pichl und später in Wels, die Fahrtkosten dafür wurden von der Gemeinde Pichl bei Wels übernommen. Eduard Schüssler gründete später einen Fonds zur Unterstützung bedürftiger und geflüchteter Kinder als Dank für die Hilfe, die er selbst erhalten hatte. Den Eduard Schüssler-Fonds gibt es bis heute.
weiterlesenFluchtgeschichten 19. April 2025
Flucht aus dem Sudetenland im Viehwaggon
Ursula Halmagyi, Jahrgang 1938
Ich bin 1938 in Weidenau im Sudetenland geboren. (...) Ich war einen Monat in der ersten Klasse und hab da auch schon ein bisschen Tschechisch gelernt. Und dann war's aus. Dann wurden wir aus unserer Villa rausgeschmissen. Und meine Mutter mit uns drei kleinen Kindern, wir sind im Viehwaggon (...) nach Deutschland evakuiert worden. Wir sind in aufgelassenen Schulen oder Hallen deponiert worden, in Stockbetten oder Massenlagern. Ich weiß nicht, wie lange wir unterwegs waren, aber die letzte Station war im bayrischen Schwabenland. Die Schwaben haben uns damals bezeichnet als "Hurenflüchtlinge", obwohl wir als Deutsche zu Deutschen kamen. Man hat uns ausgeladen aus diesem Lkw. Dann kamen die Bauern vorbei und haben ausgesucht, welche von den "Hurenflüchtlingen" arbeitsfähig waren. Meine Mutter musste an diesem Platz mit uns drei kleinen Kindern ausharren bis zum Schluss.
weiterlesenFluchtgeschichten Mittelmähren 19. April 2025
Späterer ÖVP-Vizekanzler Withalm Flüchtling am Hof
Erna Putz, Jahrgang 1946
Da sieht man wie wichtig es war, dass genug zu essen da war. Die Familie meiner Mutter war in einer guten Situation: ein Bauernhof, eine Fleischhauerei, ein Lebensmittelgeschäft. Es war eine ausgebombte Familie, eine Wienerin mit 2 kleinen Kindern einquartiert und zwei Akademiker, Juristen, auch aus Wien, vom März 1945 bis in den Herbst. Auf dem Hof wohnten drei junge Mädchen - meine Mutter und ihre zwei Schwestern. Alle haben mitgearbeitet in der Landwirtschaft. Es muss auch sehr nett und lustig gewesen sein. Der eine, der Dr. Zöberl, ist dann nach Argentinien emigriert, kam nach ein paar Jahren zurück und hat gemeint, meine Tante hätte auf ihn gewartet... gut, meine Mutti war ja schon verlobt. Der andere Wiener war der Dr. Hermann Withalm. Der ist dann im Herbst zurück nach Wien und hat gesagt, er geht in den Staatsdienst. Meine Mutti hat gefragt: Ah, spitzen Sie auf einen Ministerposten? Na ja, er wurde dann Vizekanzler. Die Verbindung dieser Menschen, sowohl der Familie...
weiterlesenFluchtgeschichten Oberösterreich 19. April 2025
Russen schießen in unser Küchengewölbe
Fr. Hager, Jahrgang 1939
1945 war ich fünfeinhalb Jahre alt. Meine Mutter hat in Purgstall an der Erlauf ein Gasthaus gehabt, eine Fleischerei, und eine kleine Landwirtschaft war dabei. Da sind die Russen gekommen: Panzer, Panzer und Jeeps. Und da sind die Frauen ihnen mit weißen Tüchern entgegengelaufen. Vielleicht sollte es so ausschauen, als ob sie sich freuen, dass die kommen. Und das Gastzimmer meiner Mutter war gesteckt voll mit Russen. Die haben sich genommen, was sie wollen, was sie gebraucht haben. Meine Mutter hat ihnen Bier ausschenken müssen. Da hat sie dann vorher trinken müssen, bevor die getrunken haben. Und die sind in die Räume überall rein. Wenn wo eine Tür nicht aufging bei einem Schrank, haben sie sie aufgetreten. Meine Mutter hat dann gehört, dass auch Kinder verschleppt werden. Da hat meine Mutter gesagt, sie bleibt nicht mehr. Und dann sind wir weg zu Fuß. Meine Mutter, mein Stiefvater und eine Frau mit ihrem Sohn. Ein Leiterwagerl haben sie mitgehabt, da haben wir fallweise drinn...
weiterlesenFluchtgeschichten Niederösterreich 19. April 2025
Vater gerettet von KZ-Insassen in Mauthausen
Eric Maier, Jahrgang 1959
Mein Vater war 1928 geboren und ist in den letzten Kriegstagen mit 16 Jahren und 9 Monaten zum Volkssturm eingezogen worden. Er war gebürtig aus Amstetten und ist zur Bewachung einer Flakstellung nördlich von Linz in Lichtenberg eingeteilt worden. Unmittelbar bei Kriegsende, also sie waren junge Buben, ist ihnen vom Kommandanten gesagt worden, sie sollen ihr Zeug wegschmeißen und schauen, dass sie heimkommen. Mein Vater ist mit zwei anderen zu Fuß Richtung Amstetten zurück. Unmittelbar am Tag der Befreiung von Mauthausen ist er dort am Abend angekommen und ist auf freigekommene KZ-Insassen gestoßen. Einer davon war ein höherer russischer Militär. Der hat einem Bauern dort gesagt, sie sollen die Burschen in einen Stadel einquartieren über Nacht, ihnen was zu essen geben und auf sie aufpassen, weil die marodierende SS alle Fahnenflüchtigen sofort erschießt. Das heißt, er hat dem wahrscheinlich sein Leben zu verdanken. Mein Vater hat mir das wiederholt erzählt, es dürfte ihn sein L...
weiterlesenFluchtgeschichten Oberösterreich 18. April 2025
Fluchtgeschichten Wien 15. April 2025
Kriegsende in Salzburg
Herbert Grünwald
Herbert Grünwald erlebt das Kriegsende fern von Wien
weiterlesenFluchtgeschichten Wien 15. April 2025
Herbert Grünwald flüchtet aus Wien
Herbert Grünwald
Herbert Grünwald flüchtet vor der Zerstörung
weiterlesenFluchtgeschichten Wien 15. April 2025
Auf der Flucht vor den Russen
Herbert Grünwald
Herbert Grünwald flüchtet mit Mutter und Bruder aus Wien
weiterlesenFluchtgeschichten Wien 15. April 2025
Heimat und Flucht Johann Kilianowitsch
Johann Kilianowitsch
Ich erzähle von meiner Kindheit - Heimat und Fluchtgeschichte 1939 - 1947 Aufgeschrieben von Marion Kilianowitsch
TEIL 4 – Bevorstehende Rückkehr in die Heimat, Johann Kilianowitsch Im Sommer 1945 erreichte uns die Nachricht, dass wir Flüchtlinge wieder nach Hause dürften. Das war eine Vereinbarung zwischen den Amerikanern und Tito dem Präsident Jugoslawiens. Wir verließen unsere Einzimmerwohnung, in der wir fast ein Jahr wohnten und Amerikanische Soldaten brachten uns auf einem Lastwagen von Obernberg und nach Ried auf den Güterbahnhof. Dort standen zwei, ungefähr 100 Meter lange Silolager. Beide Hallen waren leer nur Strohmatratzen lagen am Boden. Wir warteten dort bis endlich ein Zug für unsere Rückreise nach Subotica bereit stand. Endlich war es soweit! Diesmal war es kein Viehwaggon sondern ein Personenzug. In diesen Zug durften nun die Flüchtlinge aus der ersten Halle einsteigen, dann war der Zug voll. Wir waren traurig und sahen uns sehr Leid, noch nicht in unsere Heimat zurückzukehren und noch länger zu warten. “Gott sei Dank!“ Wir konnten nicht ahnen, dass das ein großes Glück für ...
weiterlesenFluchtgeschichten Oberösterreich 5. April 2025
Bevorstehende Rückkehr in die Heimat
Johann Kilianowitsch
Ich erzähle von meiner Kindheit - Heimat und Fluchtgeschichte 1939 - 1947. Aufgeschrieben von Marion Kilianowitsch.
TEIL 4: Im Sommer 1945 erreichte uns die Nachricht, dass wir Flüchtlinge wieder nach Hause dürften. Das war eine Vereinbarung zwischen den Amerikanern und Tito, dem Präsident Jugoslawiens. Wir verließen unsere Einzimmerwohnung, in der wir fast ein Jahr wohnten, und Amerikanische Soldaten brachten uns auf einem Lastwagen von Obernberg nach Ried auf den Güterbahnhof. Dort standen zwei, ungefähr 100 Meter lange Silolager. Beide Hallen waren leer, nur Strohmatratzen lagen am Boden. Wir warteten dort bis endlich ein Zug für unsere Rückreise nach Subotica bereit stand. Endlich war es soweit! Diesmal war es kein Viehwaggon, sondern ein Personenzug. In diesen Zug durften nun die Flüchtlinge aus der ersten Halle einsteigen, dann war der Zug voll. Wir waren traurig und sahen uns sehr Leid, noch nicht in unsere Heimat zurückzukehren und noch länger zu warten. “Gott sei Dank!“ Wir konnten nicht ahnen, dass das ein großes Glück für uns war. Die Mutter mit den zwei Kindern aus unserem Nachbar...
weiterlesenFluchtgeschichten Oberösterreich 5. April 2025