Problembanken in Österreich

Nach ÖVAG nun Kommunalkredit?

Die Österreichische Volksbanken AG ist nicht der einzige Problemfall unter Österreichs Banken. Als nächstes könnte die ohnehin verstaatlichte Kommunalkredit Bank weitere Staatshilfe brauchen.

Morgenjournal, 29.2.2012

Klarheit in zwei Wochen

Grund ist das Griechenland-Engagement der Kommunalkredit. Neue Verluste könnten entstehen, wenn Kreditausfallversicherungen für Griechenland-Anleihen fällig werden. Ob das tatsächlich der Fall ist, weiß man in knapp zwei Wochen. Dann müsste der Staat mit geschätzten 500 bis 800 Millionen Euro einspringen. Bisher ist keine Staatshilfe in bar an die Bank geflossen, der Staat hat jedoch 1,1 Milliarden Euro zugesagt, die im Juli nächsten Jahres fällig werden, und Haftungen sowie Garantien übernommen.

Entschärfte Hypo

Die dritte ebenfalls notverstaatlichte Problembank ist die Kärntner Hypo Alpe Adria. Sie hat neben einer Millionen-Bürgschaft 1,35 Milliarden Euro Staatshilfe bekommen, 625 Millionen davon musste der Staat im Vorjahr abschreiben. Künftig werde man aber kein Staatsgeld mehr brauchen, sagt ein Sprecher, die notwendige Erhöhung des Eigenkapitals bis Jahresende wolle man aus eigener Kraft schaffen.

Bankenpaket nicht ausgeschöpft

Ähnlich argumentieren Raiffeisen Bank International und Erste Bank. Sie haben ebenfalls Staatshilfe in Milliardenhöhe bekommen, allerdings zur Erhöhung des Eigenkapitals und nicht zur Abdeckung von Verlusten. Rund eine halbe Milliarde Staatshilfe hat die BAWAG bekommen. In Summe sind von dem 15 Milliarden Euro starken Bankenrettungspaket, das der Staat 2008 geschnürt hat, rund elf Milliarden ausgeschöpft. Theoretisch wären also noch rund vier Milliarden Euro verfügbar.