Putin: Milliardenhilfe an Ukraine

Während in Kiew Tausende Regierungskritiker für einen proeuropäischen Kurs des Landes demonstrieren, sagt Russland der fast bankrotten Ukraine Milliardenhilfe zu. Diese Finanzspritze hat heute der russische Präsident Wladimir Putin dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch bei dessen Besuch in Moskau versprochen. Die Opposition in Kiew befürchtet, dass sich die Ukraine jetzt endgültig vom Europakurs lossagen und Russland zuwenden könnte.

Abendjournal, 17.12.2013

Billigeres Gas

Nach mehrstündigen Verhandlungen zeigt sich Russlands Präsident Putin großzügig: Er öffne seine Staatskasse, um dem Nachbarn unter die Arme zu greifen: "Um das Budget der Ukraine zu stützen, investieren wir in deren Staatsanleihen. Im Umfang von 15 Milliarden Dollar." Zudem, so Putin, werde Russland der Ukraine künftig deutlich billigeres Gas liefern. Wirtschaftshilfe, die die marode Ukraine bitter nötig hat, wie deren Präsident Janukowitsch eingesteht: "Der Handelsumsatz zwischen der Ukraine und Russland ist zuletzt drastisch gesunken. Jetzt brauchen wir Hilfe von außen.

Dass es auch die Handelssanktionen von Russland waren, die der ukrainischen Wirtschaft arg zusetzten, verschweigt Janukowitsch. Putin hatte die Ukraine unter Druck gesetzt, um sie vom geplanten EU-Abkommen abzubringen, mit Erfolg. Nun lässt sich Putin dies auch etwas kosten. Die EU ihrerseits wies Milliardenforderungen von Kiew zurück. Diese hatte Janukowitsch gestellt, um das auf Eis gelegt EU-Abkommen doch noch zu unterschreiben.

Die Opposition in Kiew ruft nun zu neuen Massendemonstrationen auf- sie befürchtet, Janukowitsch verkaufe das Land an den Meistbietenden und habe einen weiteren Schritt in Richtung Zollunion mit Russland getan. Auch wenn der russische Präsident Putin beteuert, es sei nicht einmal darüber gesprochen worden.