Straßenschlachten in Ägypten
In Ägypten sind bei neuen Straßenschlachten zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi mindestens 13 Menschen getötet worden. In Kairo und anderen Städten war es zu Krawallen gekommen - rund 60 Personen wurden verletzt, es gab mehr als 120 Festnahmen. Die Proteste der Muslimbrüder richteten sich unter anderem gegen die Fortsetzung eines Prozesses gegen Mursi am kommenden Mittwoch.
8. April 2017, 21:58
(c) APA/EPA/KHALED ELFIQI
Morgenjournal, 4.1.2014
In mehreren Städten Ägyptens ist es in der vergangenen Nacht wieder zu schweren Ausschreitungen gekommen. Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben. Die Muslimbrüder hatten zu den Protesten aufgerufen, sie lehnen ein Gerichtsverfahren gegen Mursi ab, das kommende Woche in Kairo fortgesetzt wird. Die Muslimbrüder haben auch zum Boykott des Mitte Jänner geplanten Verfassungsreferendums aufgerufen.
Auflehnung gegen Mursi-Prozess
Mehrere tausend Anhänger des gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gehen wieder auf die Straßen. Sie rufen: nieder mit der Militärführung.
In Kairo, Ismailija und Alexandria sind die Auseinandersetzungen besonders gewalttätig. Die Sicherheitskräfte setzen Tränengas und Wasserwerfer ein, zuvor haben die Anhänger der Muslimbrüder die Sicherheitskräfte mit Steinen und Brandbomben beworfen, Polizeiwagen brennen.
Die Demonstranten gehen auf die Straßen, obwohl ihnen Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren drohen. In der vergangenen Woche hatte die ägyptische Regierung die Muslimbrüder als Terrororganisation eingestuft. In der kommenden Woche wird der Prozess gegen den entmachteten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi fortgesetzt. Mursi steht seit Anfang November vor Gericht, ihm wird vorgeworfen, für die Ermordung von sieben Demonstranten vor über einem Jahr verantwortlich zu sein.