Zentralmatura: Daten-Check "gespart"

Nach dem Datenskandal um das Bundesinstitut für Bildung (BIFIE) will Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) heute bekannt geben, ob die Zentralmatura wie geplant stattfinden kann. Jedenfalls hätte man sich den Ärger um die Datensicherheit sparen können, sagt jetzt der Grüne Harald Walser: Ausgerechnet Vertreter des Ministeriums hätten einen umfassenden Daten-Check bei der Zentralmatura verhindert.

Morgenjournal, 28.3.2014

Bei Sicherheit gespart?

Die BIFIE-Direktoren wollten bei der neuen Matura auf Nummer Sicher gehen: Im Herbst haben sie dem Aufsichtsrat des BIFIE vorgeschlagen, die Datensicherheit bei der Zentralmatura genau prüfen zu lassen. Die Mehrheit im Aufsichtsrat soll auch damit einverstanden gewesen sein, die Rede war damals von 400.000 Euro, die man für einen Daten-Check durch eine externe Firma bewilligen wollte. Aber ausgerechnet die beiden Vertreter des Unterrichtsministeriums im Aufsichtsrat hätten gebremst, empört sich der Grüne Bildungssprecher Harald Walser: "Sehr brisant ist die Tatsache - und da habe ich deutliche Hinweise und mehrere Hinweise aus dem Aufsichtsrat, dass man vom BIFIE aus selber versucht hat, die Datensicherheit zu erhöhen, und dass das ausgerechnet durch Vertreter des Ministeriums gestoppt wurde, und zwar aus Kostengründen."

Entscheidung heute

Beschlossen wurde dann eine abgespeckte Variante, aber selbst die ist nicht verwirklicht worden, denn vorher kam das Datenleck an die Öffentlichkeit. Und seither ist alles anders: Das Unterrichtsministerium lässt die Datensicherheit am BIFIE jetzt selbst prüfen. Ministerin Heinisch-Hosek hat solange Bildungstests ausgesetzt.
Auch die Zentralmatura in den 400 Testschulen im Mai stand auf der Kippe bis klar war, dass auch das Unterrichtsministerium die Fragen dafür bereitstellen könnte. Ob das jetzt wirklich notwendig ist oder diese doch - so wie geplant - vom BIFIE kommen, wird Heinisch-Hosek heute Vormittag bekannt geben.