Gaza: Weitere Raketen und Tote

Immer mehr Tote gibt es im Gazastreifen. Durch israelische Raketen sollen bereits mehr als 100 Menschen getötet worden sein, auch Kinder sollen laut palästinensischen Rettungskräften unter den Opfern sein. Auch in Tel Aviv heulten heute wieder die Luftalarm-Sirenen. Hamas-Kämpfer beschossen aus dem Gazastreifen Tel Aviv mit Raketen. Das israelische Militär konnte drei Raketen abfangen.

Abendjournal, 11.7.2014

Acht Verletzte in Israel

Es ist Tag vier der Konfrontation zwischen Israel und radikalen Palästinensern im Gazastreifen, und es geht ohne Anzeichen irgendeiner Veränderung weiter. Die Hamas und andere Gruppen feuern täglich rund 200 Raketen auf Ortschaften und Städte bis tief im israelischen Landesinneren ab. Ungefähr so hoch ist auch die Zahl der Angriffe, die Israels Luftwaffe täglich auf Ziele im Gasastreifen unternimmt.

Heute Früh registrierten die Israelis den ersten Einschlag mit ernsten Folgen - in der Hafenstadt Aschdod wurde ein Tankwagen getroffen und geriet in Brand, acht Menschen wurden verletzt. In vielen Gemeinden im Großraum von Tel Aviv und auf dem internationalen Flughafen Ben-Gurion heulten am Vormittag die Sirenen. Drei Raketen wurden vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ in der Luft abgefangen. Auf dem Flughafen wurden die Starts und Landungen für zehn Minuten gestoppt, die Hamas erklärte, sie habe auf den Flughafen gezielt.

Mehr als 100 Tote in Gaza

Viel chaotischer ist die Lage im Gazastreifen. Dort sollen seit dem Beginn des Schlagabtauschs schon mehr als 100 Menschen getötet worden sein, darunter auch viele Zivilisten. Ganze Häuser werden aus der Luft gezielt zerstört, mit der Begründung, dass sie von Aktivisten der Terrorgruppen benützt wurden. Zugleich greifen die Israelis nach eigenen Angaben systematisch Raketenwerfer, Schmuggeltunnel und Hamas- Einrichtungen an. Ägypten hat heute den Grenzübergang bei Rafach wieder geschlossen, er war erst gestern geöffnet worden, um verletzte Palästinenser durchzulassen.

Anders als in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit bemüht sich Ägypten auch nicht um einen Waffenstillstand. Experten schätzen, dass das gegenwärtige ägyptische Regime nichts dagegen hat, wenn der islamistischen Hamas möglichst großer Schaden zugefügt wird. Auch sonst macht sich noch niemand bemerkbar, von dem ein ernsthafter Vermittlungsversuch ausgehen könnte.

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