2013 aus den roten Zahlen
ÖBB-Chef Kern: Mehr Ressourcen für die Kunden
Der neue ÖBB-Chef Christian Kern ist angetreten, die Bahn wieder aus den roten Zahlen zu führen. Umsetzen will er das mit mehr Kundenfreundlichkeit Hand in Hand mit Einsparungen im Unternehmen selbst. Dazu sollen vorerst 1.000 Stellen gestrichen werden, wie Kern in der Ö1 Reihe "Im Journal zu Gast" erklärte.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 18.09.2010
ÖBB-Chef Christian Kern im Gespräch mit Ernst Weinisch
Schwarze Zahlen ab 2013
Seit Juni haben die ÖBB mit Christian Kern einen neuen Chef. Die Probleme des Unternehmens sind aber weitgehend die alten, zu viel Personal, zu hohe Kosten, ein starres Dienstrecht und eine starke Gewerkschaft, die Veränderungen schwer macht, ein schlechtes Image in der Öffentlichkeit und nun auch ein dickes Minus in der Bilanz, mit verursacht durch die massiven Verluste im Güterverkehr. Damit will der neue Chef Christian Kern nun aufräumen, er will das Unternehmen wieder nach vorne bringen, bis 2013 soll die Bahn wieder positiv bilanzieren, dazu muss das Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessert werden.
1.000 Stellen einsparen
Unter anderem soll das über eine Streichung von vorerst 1.000 Arbeitsplätzen geschehen. Im Zuge einer Organisationsreform sind davon vor allem Stellen in der Verwaltung betroffen. Langfristig will Kern aber auch über Golden-Handshakes und mehr Teilzeitarbeit weitere Stellen reduzieren. An eine Null-Lohnrunde für das gesamte Unternehmen ist nicht gedacht. Allerdings sollen, so Kern, die Bestverdiener bei den ÖBB keine Gehalterhöhung bekommen. Am Dienstrecht will Kern dezidiert nicht rütteln.
Kundenorientierung Ziel Nummer Eins
Neues Geld will der ÖBB-Chef bei der Optimierung des Einkaufs eintreiben. Auch eine Kapitalerhöhung mit Steuergeld hält Kern im nächsten Jahr für denkbar. Denn das oberste Ziel für Kern ist die Kundenorientierung. Mit mehr Geld ist es möglich, mehr Komfort zu schaffen und die Schnelligkeit der Züge zu erhöhen. Deshalb ist daran gedacht, die dritte Generation der Rail-Jets zu kaufen, ein österreichisches Produkt.