Reden statt streiken

Pause im Arbeitskampf der Metaller

Die Beschäftigten der Metallindustrie verzichten vorerst auf weitere Streiks, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter kehren heute an den Verhandlungstisch zurück und nehmen die vorige Woche unterbrochenen Kollektivvertragsverhandlungen wieder auf. Darauf haben sich Industrie- und Gewerkschaftsvertreter am Sonntag in mehrstündigen Gesprächen geeinigt.

Morgenjournal, 17.10.2011

Es wird wieder geredet

Man hat ausgehandelt, dass man weiterverhandelt: So lassen sich die gestrigen siebenstündigen Gespräche zwischen Industrie- und Gewerkschaftsvertretern auf den Punkt bringen. Arbeitgeber- und Arbeitnehmer haben sich darauf verständigt, dass die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 165.000 Beschäftigten in der Metallindustrie schon heute Nachmittag, und nicht wie ursprünglich geplant am Donnerstag, in die nächste Runde gehen. Im Gegenzug verzichtet die Gewerkschaft vorerst auf weitere Streiks.

Sozialpartnerchefs vermittelten

Zu der gestrigen Annäherung ist es gekommen, nachdem sich am Samstagabend die Präsidenten von Gewerkschaftsbund und Wirtschaftskammer, Erich Foglar und Christoph Leitl, in den Metallerkonflikt eingeschaltet und quasi zwischen Industrie und Gewerkschaft vermittelt haben. Noch vor dem Wochenende waren die Fronten ja verhärtet - in rund 200 Betrieben wurden Warnstreiks abgehalten, Arbeitgeber-Chefverhandler Christoph Hinteregger sagte noch am Freitag, es werde am Wochenende keine Gespräche geben.

Annäherung?

Inhaltlich ist über das gestrige Treffen nichts nach außen gedrungen, nicht einmal der Ort der Gespräche wurde bekannt gegeben. Daher ist auch nicht klar, ob die Verhandlungsparteien einander näher gekommen sind. Streitpunkt war ja bisher, dass die Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent fordern - das Angebot der Industrie war zuletzt 3,65 Prozent plus eine Einmalzahlung von 200 Euro.